Ex-Chef des BND fordert Hackbacks nach Cyber-Angriffen

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Ex-Chef des BND fordert Hackbacks nach Cyber-Angriffen

Der ehemalige Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, fordert nach Cyber-Angriffen auf deutsche Unternehmen und Behörden die Möglichkeit von Hackbacks, also Gegenangriffen im Cyberraum. Schindler, der von 2011 bis 2016 an der Spitze des BND stand, argumentiert, dass Deutschland nur durch eine aktive Cyberabwehr seine Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen schützen kann. Laut Schindler sind Cyber-Angriffe zu einer Bedrohung für die nationale Sicherheit geworden und müssen mit allen möglichen Mitteln bekämpft werden.

Ex-Chef des BND fordert Hackbacks nach Cyber-Angriffen

Der ehemalige Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, fordert im Falle von Cyber-Angriffen aus dem Ausland sogenannte Hackbacks von deutschen Sicherheitsbehörden. Es gehöre zum Selbstverständnis eines Staates dazu, dass er sich wehre, sagte Schindler am Montag im Deutschlandfunk. „Und die Methode, sich in diesem Bereich zu wehren, ist das Hackback.“

Bei einem Hackback geht es darum, bei großangelegten Attacken – etwa auf Stromnetze oder andere Teile wichtiger Infrastruktur – in ausländische Server einzudringen, um diese lahmzulegen. Es ist bislang umstritten, ob und wie deutsche Sicherheitsbehörden bei Cyber-Angriffen aus dem Ausland zurückschlagen dürfen.

BND-Chef fordert aktives Handeln gegen Cyber-Angriffe aus dem Ausland

BND-Chef fordert aktives Handeln gegen Cyber-Angriffe aus dem Ausland

Schindler sagte, dass einerseits die passiven Maßnahmen gestärkt werden sollten. Dazu gehöre der Geheimschutz und der Wirtschaftsschutz. Er betonte aber, dass die aktive Seite nicht vernachlässigt werden sollte. „Es geht auch darum, dass wir selbst aktiv Gegenmaßnahmen gegen solche nachrichtendienstlichen Operationen ergreifen, da tun wir Deutschen uns gerade schwer“, sagte er.

Schindler kritisierte auch das deutsche Datenschutz-Gesetz. Es gebe viele Fälle, in denen der Datenschutz übertrieben und die Arbeit der Sicherheitsbehörden gehemmt werde, sagte er.

Der digitalpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Maximilian Funke-Kaiser, sprach sich gegen Hackbacks aus. Rufe danach seien Populismus, teilte er der Deutschen-Presse Agentur am Montag mit. „Hackbacks sind nicht nur verfassungsrechtlich fragwürdig, sondern auch praktisch kaum umsetzbar. Wir werden auf Cyber-Angriffe nicht mit Methoden antworten, die Kollateralschäden riskieren“, sagte er.

Funke-Kaiser forderte stattdessen, Sicherheitslücken zu schließen und Bürger besser über ihre Eigenverantwortung beim Schutz vor Cyber-Angriffen aufzuklären.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Bundesregierung eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes für einen Cyber-Angriff auf die SPD im vergangenen Jahr verantwortlich macht. Ziel waren damals laut SPD E-Mail-Konten der Parteizentrale. Weitere Cyber-Angriffe richteten sich laut Innenministerium gegen deutsche Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt, IT-Dienstleistungen sowie gegen Stiftungen und Verbände.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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