Fahren auf Autobahnen in NRW ist im Vergleich relativ teuer, so der ADAC

Fahren auf Autobahnen in NRW ist im Vergleich relativ teuer, so der ADAC

In Nordrhein-Westfalen (NRW) müssen Autofahrer im Vergleich zu anderen Bundesländern tiefer in die Tasche greifen, um die Autobahnen zu nutzen. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) hervor. Demnach sind die Kosten für die Autobahnbenutzung in NRW relativ hoch. Die Studie berücksichtigte die Gebühren für die Autobahnvignette, die Kosten für die Benutzung von Mautstraßen sowie die Parkgebühren an den Raststätten. Die Ergebnisse zeigen, dass Autofahrer in NRW mehr Geld für die Nutzung der Autobahnen ausgeben müssen als in anderen Bundesländern.

Autofahren auf NRW-Autobahnen kostet im Vergleich zu Umland relativ viel Geld

Autofahrer, die zum Tanken eine Autobahntankstelle in Nordrhein-Westfalen ansteuern, müssen einen besonders hohen Zuschlag im Vergleich zum Umland zahlen. Das zeigen aktuelle Stichproben des ADAC in NRW und bundesweit. In NRW waren Super E 10 und Diesel an Tankstellen an der Autobahn im Schnitt mehr als 43 Cent teurer als an den nächstgelegenen Tankstationen abseits der Fernstraße.

Bundesweit mussten Autofahrer für Super E 10 im Mittel gut 39 Cent mehr bezahlen. Beim Diesel waren es 38 Cent je Liter. Auf Nachfrage räumt der Verkehrsclub ein, die Ursache für den großen Unterschied in NRW sei, dass Tanken abseits der Autobahn in NRW relativ günstig ist.

Tanken auf NRW-Autobahnen: ADAC zeigt, warum Super E und Diesel teurer sind als im Umland

Der Unterschied zu den Spritpreisen in etwas teureren Bundesländern läge bei etwa einem bis zu vier Cent. Ein ADAC-Sprecher sagt: „In NRW gibt es viele Ballungsräume und eine hohe Tankstellendichte, demnach auch eine härtere Konkurrenz auf dem Tankstellenmarkt.“

Aus Sicht von Autofahrern, die in den nächsten Tagen oder Wochen in Urlaub fahren, ergibt sich daraus die Strategie, den Tank unbedingt abseits der Autobahn im relativ günstigen NRW zu füllen, bevor es auf die Reise geht.

Das Bundeskartellamt und der ADAC raten dazu, eine der vielen Vergleichs-Apps zu nutzen, um herauszufinden, wo der Sprit aktuell am günstigsten ist. Auch die Tageszeit spielt eine wichtige Rolle: Laut ADAC sind die Kraftstoffpreise zwischen 19 und 20 Uhr sowie 21 und 22 Uhr im bundesweiten Durchschnitt am niedrigsten.

Den bundesweit größten Preisunterschied innerhalb eines Tankstellenpaares gab es an der A 2 in Westfalen: An der Autobahntankstelle auf der Rastanlage Rhynern Süd bei Hamm mussten die Autofahrer 54,2 Cent je Liter Super E 10 mehr bezahlen als an der nächstgelegenen Tankstation abseits der Autobahn. Diesel kostete an der Autobahntankstelle 49,7 Cent mehr.

Eine andere Tankstelle in Nordrhein-Westfalen mit einem auffällig hohen Preisaufschlag gegenüber dem Umland ist Peppenhoven-West in der Nähe von Bonn an der A 61. Super E 10 kostete 44 Cent mehr als im Umland, Diesel 46,8 Cent.

Insgesamt hat der ADAC die Verhältnisse für fünf Autobahntankstellen in NRW untersucht und bundesweit von 40. Repräsentativ sind die Werte also nicht.

Laut ADAC tanken 20 Prozent der Fahrer auf längeren Routen noch immer auf der Autobahn. Zwei Drittel davon würden den Tank dann komplett füllen. „Tanken neben der Autobahn lohnt sich im Grunde immer“, rät dagegen Roman Suthold, Mobilitätsexperte des ADAC Nordrhein. Dabei muss man aber sehen: Vielen Autofahrern ist der Spritpreis gleichgültig, weil die Firma zahlt. Wer nur noch eine kurze Strecke vor sich hat, der ist eventuell doch klug beraten, zehn oder 20 Liter an der Autobahn zu tanken statt einen Umweg zu fahren.