Französischer Präsident Macron besucht Deutschland auf Staatsbesuch

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Französischer Präsident Macron besucht Deutschland auf Staatsbesuch

Am heutigen Tag erfolgte der lang erwartete Staatsbesuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Deutschland. Der französische Staatschef wird während seines zweitägigen Besuchs in Deutschland Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen hochrangigen Regierungsmitgliedern führen. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen europäische Themen, wie die Zukunft der Europäischen Union, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern sowie die Klimapolitik. Der Besuch wird als wichtiger Schritt in der Stärkung der deutsch-französischen Beziehungen gesehen.

Macron besucht Deutschland: Staatsbesuch nach 24 Jahren

Als Jacques Chirac im Jahr 2000 zum Staatsbesuch nach Deutschland kam, war die Bundesregierung gerade von Bonn nach Berlin umgezogen. Es herrschte Aufbruchstimmung und Chirac profitierte davon: Der Präsident legte den Grundstein für die französische Botschaft am Brandenburger Tor und sprach als erster Gastredner im neu gestalteten Reichstag.

Wenn am Sonntag mit Emmanuel Macron erstmals nach 24 Jahren wieder ein französischer Staatschef zu einer offiziellen Visite kommt, ist deutlich weniger Neues und deutlich mehr Routine im Spiel. Geblieben sind allerdings die Spannungen im deutsch-französischen Verhältnis, die schon damals zwischen Chirac und Bundeskanzler Gerhard Schröder herrschten.

Macron und Scholz: Kein guter Draht

Macron und Scholz: Kein guter Draht

Macron erhält Internationalen Friedenspreis in Münster – Demo angekündigt. Französischer Präsident Macron erhält Internationalen Friedenspreis in Münster – Demo angekündigt. Auch ihren beiden Nachfolgern Emmanuel Macron und Olaf Scholz wird kein guter Draht nachgesagt. Nach dem herzlichen Abschied, den Macron Bundeskanzlerin Angela Merkel 2021 im Weinort Beaune bereitete, ist die Beziehung zu ihrem Nachfolger deutlich distanzierter.

Zwischen dem überschwänglichen Franzosen und dem kühlen Hanseaten scheint die Chemie nicht zu stimmen. Für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarländern sei das allerdings nicht so wichtig, sagt Stefan Seidendorf vom Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg. „Natürlich gibt es persönliche Diskrepanzen, aber das würde ich nicht überbewerten.“

Deutsch-französisches Verhältnis: Von Institutionen getragen

Deutsch-französisches Verhältnis: Von Institutionen getragen

„Das deutsch-französische Verhältnis ist von den Verfahren und auch von den Institutionen her so strukturiert, dass die Individuen letztlich eingebunden werden.“ Also egal wer an der Spitze steht: Der deutsch-französische Motor läuft. Ein französischer Präsidentenberater sieht das ganz ähnlich: „Man kann die Ärgernisse des Deutsch-Französischen viel kommentieren, aber es gibt auch eine Fortdauer im deutsch-französischen Verhältnis.“

Macron will starke europäische Verteidigung

Macron will starke europäische Verteidigung

Erstmals willigte Merkel damals ein, den Fonds über gemeinsame Schulden zu finanzieren. Macron wünscht sich nun auch, um eine starke europäische Verteidigung aufzubauen, die er seit seiner ersten Europa-Rede an der Sorbonne 2017 fordert. Doch hier wird er von der Bundesregierung ausgebremst.

Das heikle Thema dürfte auf den Tisch kommen, wenn der deutsch-französische Ministerrat sich am Dienstag in Schloss Meseberg trifft. Zuletzt hatten Deutschland und Frankreich auf dem Feld der Verteidigung einige Fortschritte erzielt. Nach jahrelangem Streit einigten sich Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein Kollege Sébastien Lecornu Ende April im Grundsatz auf die Entwicklung des gemeinsamen Kampfpanzersystems MGCS.

Macron will Europa stärken

Macron will Europa stärken

Sein Herzensthema Europa will der 46-Jährige in Deutschland gleich zweimal ansprechen: Bei einer Rede vor Tausenden europäischen Jugendlichen in Dresden und bei der Entgegennahme des Westfälischen Friedenspreises in Münster. Der Präsident wird nicht müde, für seinen ehrgeizigen Plan einer mächtigen EU zu werben, die sich neben den USA, China und Russland auf Augenhöhe etabliert.

Seine Forderung nach mehr europäischer Souveränität, die er 2017 an der Sorbonne formulierte, ist inzwischen in aller Munde. Bei der Umsetzung seiner Pläne konnte Macron bisher allerdings kaum auf Deutschland zählen. Schon die erste Sorbonne-Rede erhielt keine Reaktion aus Berlin und auf die zweite reagierte Scholz nur mit einem kurzen Kommentar auf der Plattform X.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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