Inklusiver Spielplatz in Sonsbeck: Beim Sinnespfad atmet man auf einen Hauch Luft nach oben
Im Kreis Wesel hat sich ein inklusiver Spielplatz etabliert, der Kinder und Erwachsene gleichermaßen anspricht. In Sonsbeck ist der Sinnespfad entstanden, ein einzigartiger Spielplatz, der die Sinne anregt und Menschen jeden Alters einlädt, ihre Kreativität und Phantasie auszuleben. Der Spielplatz bietet eine Vielzahl an interaktiven Stationen, die ein umfassendes Erlebnis für die Besucher garantieren. Von der Taktilzone bis hin zur Klanglandschaft - hier kann jeder seine Sinne auf eine neue Weise erleben.
Inklusiver Spielplatz in Sonsbeck: Sinnespfad eröffnet neue Perspektiven
Die Umgestaltung des Spielplatzes an der Parkstraße in Sonsbeck ist im vollen Gange. Die ersten Spielgeräte wurden bereits aufgestellt. In der jüngsten Bauausschusssitzung stellte das Landschaftsarchitekturbüro Hoff und Koch nun detailliertere Pläne für einen Sinnespfad sowie eine sogenannte Metacom-Tafel für die Spielfläche vor.
Kernidee ist, das Areal möglichst inklusiv zu gestalten, sodass auch Menschen mit Behinderung, mit geringen Deutschkenntnissen sowie aller Generationen integriert werden.
Der Sinnespfad
Bei der Ausgestaltung des Sinnespfades sahen die Ausschussmitglieder noch Luft nach oben. Allen voran wünschten sich die Politiker noch mehr Angebote. Bereits eingeplant ist zum Thema „Sehen“ eine Station mit bunten Plexiglasscheiben. „Dadurch können die Kinder die Welt farbig sehen, Lichtreflexionen beobachten und durch die Scheiben Grimassen ziehen“, sagte Florian Koch vom Planungsbüro.
Zum Thema „Fühlen“ sollen – an Pfosten befestigt – Kugeln aus verschiedenen Materialien wie Edelstahl, Holz und Fell bereitstehen. Nicht nur die verschiedenen festen und strukturierten Oberflächen regten den Tastsinn an, „auch Temperaturunterschiede lassen sich daran erfühlen“, erklärte Koch.
Zum Thema „Hören“ ist ein Dosentelefon geplant. Die Sinne „Riechen“ und „Schmecken“ sollen durch Pflanzen, sprich Flieder und Haselnuss, abgedeckt werden.
Kritik und Anregungen
Einige Ausschussmitglieder monierten, dass Flieder nur im Frühjahr blühe und Haselnüsse erst im Herbst reif seien. Im restlichen Jahr seien die Sinne nicht abgedeckt. „Beim Thema Schmecken wären mir als Erstes Kräuter und Obstgehölze eingefallen“, sagte Sascha Trendelkamp (Grüne). Auch Hochbeete seien denkbar.
Robert Peters (SPD) sah auch beim Thema „Sehen“ mehr Potenzial. Er schlug etwa Spiegel vor, die ihre Umgebung verzerrt abbilden, oder ein Prisma, „das das Licht in Regenbogenfarben teilt“. Laut Koch eine Frage der Kosten. „Ein Prisma kostet locker 5000 Euro“, sagte er. Man habe bei dem Sinnespfad bewusst günstigere Elemente angedacht, um mehr Geld für die anderen Spielgeräte zu haben.
Metacom-Tafel
Ergänzt wird der Spielbereich durch eine Info-Tafel, die 66 von insgesamt 1700 möglichen Metacom-Symbolen enthält. Diese vom Autismusverlag konzipierten Symbole sollen auch Menschen, die sich nicht verbal verständigen können, ermöglichen, zu kommunizieren, etwa zum Fangspiel aufzufordern oder nach der Toilette zu fragen.
Die Ausschussmitglieder regten an, die Tafel noch um Blindenschrift zu ergänzen.
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