Iran: Reformer Peseschkian siegt in Präsidentschafts-Wiederwahl

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Iran: Reformer Peseschkian siegt in Präsidentschafts-Wiederwahl

Im Iran hat sich das politische Klima entscheidend verändert. Der Reformer Ebrahim Peseschkian hat die Präsidentschafts-Wiederwahl gewonnen und damit sein Amt als Staatsoberhaupt des Landes bestätigt. Diese Wahl gilt als wichtiger Schritt für die Zukunft des Iran, da Peseschkian sich für eine liberale und reformorientierte Politik einsetzt. Sein Wahlsieg wird als Signal für eine mögliche Öffnung des Landes gegenüber dem Westen und eine Besserung der Menschenrechtslage interpretiert. Die Iraner haben damit ihre Stimme für einen Kurswechsel abgegeben und Peseschkian die Chance gegeben, seine Reformpläne umzusetzen.

Iran: Reformpapst Peseschkian setzt sich in PräsidentschaftsWiederwahl durch

Der Reformer Massud Peseschkian hat die Stichwahl um das Präsidentenamt im Iran gewonnen. Der gemäßigt auftretende Herzchirurg und langjährige Parlamentarier konnte nach Angaben der Wahlbehörde 16,3 Millionen Stimmen auf sich vereinen.

Sein Rivale, der Hardliner und frühere Atom-Unterhändler Said Dschalili, musste sich demnach mit 13,5 Millionen Stimmen geschlagen geben. Als Sieger der Stichwahl soll Peseschkian die Nachfolge von Präsident Ebrahim Raisi antreten, der im Mai bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam.

Noch während der Vorsprung Peseschkians bei der Auszählung anwuchs, gingen seine Unterstützer in Teheran und anderen Städten auf die Straßen, um das sich abzeichnende Ergebnis zu feiern.

Irans Präsidentschaftswahl: Ein Sieg für den Reformkurs?

Irans Präsidentschaftswahl: Ein Sieg für den Reformkurs?

Peseschkian überzeugte die Wähler mit dem Versprechen, sich dem Westen anzunähern und die Durchsetzung des strengen Kopftuchgesetzes zu lockern. Radikale Veränderungen in der schiitischen Theokratie stellte er indes nicht in Aussicht.

Und selbst seine moderaten Ziele dürften von einer iranischen Regierung herausgefordert werden, die weiterhin von Hardlinern dominiert wird, außerdem durch den Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen und die Sorgen des Westens, dass Teheran seine Bestände nahezu waffenfähig angereicherten Urans weiter erhöht.

Wahlbeteiligung bleibt niedrig

Wahlbeteiligung bleibt niedrig

In der ersten Wahlrunde am 28. Juni war keiner der Kandidaten auf mehr als 50 Prozent der Stimmen gekommen. Zudem wurde die bislang niedrigste Teilnahme bei einer iranischen Wahl verzeichnet.

Wie stets seit der Islamischen Revolution von 1979 gelangten Frauen oder Kandidaten, die einen radikalen Wandel fordern, gar nicht erst auf den Stimmzettel. Ebenso waren wie üblich keine international anerkannten Wahlbeobachter zugelassen.

Regierungsvertreter reagieren auf das Wahlergebnis

Regierungsvertreter reagieren auf das Wahlergebnis

Regierungsvertreter bis hin zum Obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei sagten zum Beginn der Stimmabgabe am Freitag eine höhere Beteiligung voraus. Das Staatsfernsehen sendete Bilder von Menschen, die vor Wahllokalen Schlange standen. Videos, die online kursierten, zeigten dagegen auch einige leere Wahlstellen.

Die Wahllokale schlossen nach Mitternacht, nachdem das Zeitfenster zur Stimmabgabe zuvor ausgeweitet worden war.

Chamenei hat erklärt, die niedrige Beteiligung in der ersten Runde am 28. Juni sei kein Votum über die schiitische Theokratie des Landes gewesen. Im Iran sind jedoch viele Menschen von den Folgen jahrelanger Sanktionen, dem brutalen Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Massendemonstrationen und Spannungen mit dem Westen wegen des iranischen Nuklearprogramms desillusioniert.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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