Neuss: Asiatische Hornisse - invasive Tierart in der Region

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Neuss: Asiatische Hornisse - invasive Tierart in der Region

Die Stadt Neuss im Rhein-Kreis Neuss steht vor einem neuen Problem: Die asiatische Hornisse, eine invasive Tierart, breitet sich in der Region aus. Die Hornissenpopulation wächst rapide an und bereitet den Anwohnern und der lokalen Fauna Sorgen. Die asiatische Hornisse ist bekannt für ihre Aggressivität und ihr Potenzial, einheimische Arten zu verdrängen. Die Experten warnen vor den Folgen einer unkontrollierten Ausbreitung dieser invasiven Spezies und fordern ein umgehendes Handeln, um die Ausbreitung einzudämmen.

Sicherheit vor Invasivität: Asiatische Hornisse erobern Region

Die Sorge der heimischen Imker ist groß – Grund dafür ist eine invasive Hornissenart: Die asiatische Hornisse setzt sich ganz lässig vor unsere Bienenstöcke, berichtet Stephan Richter, Vorsitzender des Vereins Kaarster Bienenwerk. Sie fangen unsere Tiere dann ab und zerlegen sie buchstäblich in ihre Einzelteile.

Auf dem Speiseplan der asiatischen Hornisse stehen neben Honigbienen auch Wespen, Schmetterlinge und andere Insekten. Auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfahlen (LANUV) schlägt Alarm. Es bestehe die Befürchtung, dass die invasive Art die heimischen Bienen im Bestand gefährden und damit auch einen negativen Einfluss auf die Bestäubung der Pflanzen haben könnte.

Asiatische Hornisse: Eine Bedrohung für die heimische Imkerei?

Asiatische Hornisse: Eine Bedrohung für die heimische Imkerei?

Die asiatische Art, welche auch als Gelbfüßige Hornisse bekannt ist, verbreitet sich seit 2014 in Deutschland. Seitdem nehmen auch Sichtungen dieser Tiere in Nordrhein-Westfalen zu. Bereits im Jahr 2016 wurde die gebietsfremde Asiatische Hornisse nach einer EU-Verordnung als invasive Art gelistet.

Info: Mögliche Sichtungen den Behörden melden

Untere Naturschutzbehörde: Potenzielle Sichtungen können Bürger unter [email protected] direkt an den Kreis als Untere Naturschutzbehörde melden. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV): Sichtungen können auch dem LANUV gemeldet werden unter https://neobiota.naturschutzinformationen.nrw.de/neobiota/de/fundpunkte/webapp. Auf seiner Internetseite findet sich außerdem eine landesweite Karte mit Fundpunkten der Hornisse.

Aktuell ist die Asiatische Hornisse in Nordrhein-Westfalen noch nicht flächig verbreitet. Einer weiteren Ausbreitung der Art wird versucht entgegenzuwirken, indem Nester frühzeitig erkannt und beseitigt werden. Im Rhein-Kreis-Neuss gab es im vergangenen Jahr 28 Sichtungen. Fünf Nester konnten durch Imker und ausgebildete Schädlingsbekämpfer beseitigt werden, eines davon im Februar an der Drususallee.

Eine Möglichkeit, Nester der invasiven Art ausfindig zu machen ist es, die Tiere bei einer Sichtung mit einem Sender auszustatten – um dann den Weg zu dem Nest zurückzuverfolgen. Auch diese Möglichkeit hat der Rhein-Kreis in einem Fall ausgeschöpft.

Die Mitglieder des Vereins Kaarster Bienenwerk haben die Hornisse noch nicht gesichtet. Ich mache mir da allerdings schon meine Gedanken drum, sagt Richter. Wenn die asiatische Hornisse hier aufkäme, wäre das für uns Kleinimker eine Totalkatastrophe.

Richter selbst hat aktuell fünf Bienenvölker. Auch wirtschaftlich sei ein Auftreten der Hornisse für ihn dramatisch. Ich würde meine Imkerei dann erst mal pausieren, kündigt er an.

Die heimischen Honigbienen haben – im Gegensatz zu der asiatischen Honigbiene – keine Abwehrmechanismen gegen das Eindringen von Hornissen in den Bienenstock entwickelt. Die asiatische Hornisse wird daher auch vom LANUV als potenzielle Bedrohung für die Imkerei gesehen. Besonders Bienenvölker, die durch andere Einflussfaktoren bereits geschwächt sind, gelten als gefährdet.

Imkern wird vom LANUV daher geraten, ihre Bienenvölker mit einer Schutzvorrichtung am Einflugloch zu sichern. Das Eindringen von Räubern wie der Asiatischen Hornisse könne so verhindert werden. Laien warnt Richter eindringlich: Bitte haltet Abstand. Ein einziger Stich einer Asiatischen Hornisse sei für Menschen schon schmerzhaft, ich weiß aber auch nicht, was passiert, wenn so ein Schwarm erst mal richtig loslegt, meint Richter. Besonders für Allergiker könne das dramatisch enden.

Von einem eigenständigen Bejagen der Hornisse ist dringend abzuraten. Fallen mit Ködern gegen die invasive Art aufzustellen, ist in Deutschland verboten. Darin würden laut LANUV überwiegend heimische Wespen und Hornissen gefangen werden – in Deutschland geschützte Arten. Auch in Fallen, welche vom Hersteller als selektiv fangend beworben werden, sei derartiger Beifang nachgewiesen worden.

Stefan Richter glaubt außerdem, dass der Laie die invasiven Arten nur schwer von den heimischen unterscheiden könne. Ein erstes Indiz könnten die schwarz-gelben Beine und die schwarze Brust der Asiatischen Hornisse sein. Die Beine der heimischen Art hingegen sind – genau wie ihre Brust – braun-rot. Auch im Zweifelsfall sei die sicherste Methode eine Meldung der potenziellen Sichtung – entweder bei der unteren Naturschutzbehörde oder direkt beim LANUV.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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