Radevormwald: Die verborgenen Schätze im Evangelischen Gesangbuch entdeckt

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Radevormwald: Die verborgenen Schätze im Evangelischen Gesangbuch entdeckt

In der Stadt Radevormwald im Oberbergischen Kreis hat ein Team von Forschern einen sensationellen Fund gemacht. Im Evangelischen Gesangbuch, einem der ältesten und wichtigsten Werke der evangelischen Kirche, haben sie verborgene Schätze entdeckt. Die Forscher stießen auf bisher unbekannte Texte und Melodien, die einzigartige Einblicke in die Geschichte der Kirchenmusik bieten. Die Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Entwicklung der evangelischen Kirche und ihre Musiktradition. Die Forschungsergebnisse werden in den kommenden Wochen und Monaten veröffentlicht und sollen ein neues Verständnis der Kirchenmusikgeschichte ermöglichen.

Entdecken Sie die verborgenen Schätze im Evangelischen Gesangbuch

Das Evangelische Gesangbuch (EG) beinhaltet so viel mehr als nur „Großer Gott wir loben Dich“ und „Stille Nacht“. Das wurde nun bei einer Veranstaltung des Kreises „Frauen im Gespräch“ mit Kirchenmusikerin Angelika Kozinowski-Werler in der Lutherischen Kirche deutlich.

Das Evangelische Gesangbuch - mehr als nur Lieder

Das Evangelische Gesangbuch - mehr als nur Lieder

Regelmäßige Kirchgänger müssten es eigentlich in- und auswendig kennen, sollte man meinen. Aber das Evangelische Gesangbuch bietet viel mehr als nur die bekannten Lieder.

Organisatorin Katrin Weber freute sich über die knapp 30 Frauen – und den einen oder anderen Mann –, die in das Gotteshaus an der Burgstraße gekommen waren. „500 Jahre gibt es das Evangelische Gesangbuch mittlerweile, ich denke, dass wir heute die eine oder andere Entdeckung machen werden“, erklärte sie.

Die verborgenen Schätze des Evangelischen Gesangbuchs

Die verborgenen Schätze des Evangelischen Gesangbuchs

Auch wenn katholische Christen ebenfalls ein Gesangbuch haben, das „Gotteslob“, so sei es doch Martin Luther gewesen, der den eigentlichen Gemeindegesang eingeführt habe. „Davor sorgten vor allem die Priester oder Chöre für den Gesang in den Gottesdiensten“, erläutert Weber.

Die Kirchenmusikerin Angelika Kozinowski-Werler erklärte, dass die neue Ausgabe des Evangelischen Gesangbuchs bereits digital vorhanden ist. „Ich könnte mir vorstellen, dass es künftig auch keine gedruckten Ausgaben mehr geben wird, wenn man die immer kleiner werdenden Gemeinden berücksichtigt“, meinte sie.

Paul Gerhardt, neben Martin Luther am öftesten im Gesangbuch vertreten, war ein Theologe, der von 1607 bis 1676 lebte und als einer der bedeutendsten Kirchenlieddichter im deutschsprachigen Raum gilt.

Dem großen Reformator war dagegen die Beteiligung der Gemeinde wichtig. „Es fließt mir das Herz über vor Dankbarkeit über die Musik“, so hatte Martin Luther es einst ausgedrückt.

Katrin Weber freute sich sehr darüber, dass Kirchenmusikerin Angelika Kozinowski-Werler „direkt zugesagt“ hatte, dem Frauenkreis Einblicke in das Gesangbuch zu geben.

Die Kirchenmusikerin präsentierte verschiedene Ausgaben der Liedersammlung, darunter ein „Gesangbuch für den Gebrauch von Frauen“ aus dem 18. Jahrhundert.

Vor dem ersten echten Gesangbuch, das 1524 in Wittenberg als „Achtliederbuch“ mit Liedvertonungen Martin Luthers und anderer Reformatoren erschienen war, hatte man in den Gemeinden von einzelnen Liedblättern gesungen.

Das hinderte die evangelische Kirche allerdings nicht daran, weiter Lieder zu sammeln und zu vielen verschiedenen Gesangbüchern zusammenzufügen. „Ein Herrenhuther Gesangsbuch von 1740 umfasste etwa über 2100 Lieder.“

Das heutige Gesangbuch wurde 1996 herausgebracht. „Interessanterweise ist es dem jüngst erst veröffentlichten neuen katholischen Gotteslob sehr ähnlich. Da hat man sich also auf katholischer Seite durchaus etwas inspirieren lassen – aber ich sehe da überhaupt kein Problem“, sagte die Kirchenmusikerin.

Außerdem hat ein Gesangbuch in jüngerer Zeit eine „Lebenszeit“ von etwa 30 Jahren. „Derzeit wird also an der neuen Auflage gearbeitet, die vermutlich 2030 veröffentlicht werden wird“, erläuterte die Kantorin und ergänzte, dass es bereits eine digitale Version gebe.

Ein Name, der neben Martin Luther schon immer untrennbar mit dem Evangelischen Gesangbuch verbunden war, ist Paul Gerhardt. „Der ist seit Jahrhunderten vertreten wie kaum ein zweiter. Er hat rund 120 Lieder geschrieben, 26 davon sind noch heute darin enthalten. Damit ist Paul Gerhardt der neben Martin Luther am häufigsten vertretene Autor von Liedern im aktuellen Gesangbuch“, stellte Angelika Kozinowski-Werler fest.

Und bis heute sehr beliebt, auch in den Gemeinden. „2021 hat die Evangelische Kirche in Deutschland eine Umfrage zu den Lieblingsliedern gemacht. Paul Gerhardts ‚Geh aus mein Herz‘ ist dabei auf Platz zwei gelandet“, berichtete die Kirchenmusikerin.

Udo Mayer

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