Schwalmtal: Zukunft der Begegnungsstätte Westkreis ist unsicher

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Schwalmtal: Zukunft der Begegnungsstätte Westkreis ist unsicher

Die Zukunft der Begegnungsstätte Westkreis in Schwalmtal ist unsicher. Die Kommunalpolitik steht vor der Entscheidung, ob die Einrichtung weiterhin subventioniert werden soll oder nicht. Die finanziellen Mittel, die bisher für den Betrieb der Begegnungsstätte aufgewendet wurden, stehen zur Disposition. Die Bürgerinnen und Bürger von Schwalmtal fragen sich, was dies für die soziale Infrastruktur der Gemeinde bedeutet. Wird die Begegnungsstätte geschlossen oder gibt es neue Finanzierungsmöglichkeiten? Die Entscheidung wird nicht leicht sein.

Schwalmtal: Begegnungsstätte Westkreis - Zukunft unsicher nach Mietvertragsende

„Erfolgreich betrieben“, „hervorragend mit Leben gefüllt“ – die Berichte der Kreisverwaltung für die Mitglieder des Kreis-Jugendhilfeausschusses sparten nicht mit Lob für die Arbeit, die in der Begegnungsstätte Westkreis in Schwalmtal geleistet wird.

„Essenziell für die Integrationsarbeit“, nannte auch Theo Coenen (SPD) Ratsmitglied aus Niederkrüchten in der jüngsten Sitzung des Ausschusses das Projekt, das unter anderem vielen Geflüchteten und Asylsuchenden eine lange Liste von Beratungs- und Hilfsangeboten offeriert.

Genutzt werden sie von Ukrainern, aber auch von Menschen aus anderen Ländern, beispielsweise aus der Türkei, Somalia, Syrien, Nigeria und auch Deutschland. 30 bis 50 Erwachsenen pro Tag und zwischen 15 und 35 Kinder im Alter bis sechs Jahren besuchten die Einrichtung, hieß es im April vorigen Jahres, nicht einmal ein Jahr nach dem Start.

Getragen wird die Begegnungsstätte von den Gemeinden Brüggen, Niederkrüchten, Schwalmtal und dem Kreis Viersen, der DRK Kreisverband Viersen und Bethanien Kinderdörfer Schwalmtal übernehmen die Organisation der Angebote in der Begegnungsstätte am Stöckener Weg in Waldniel.

Unsicherheit über die Zukunft

Unsicherheit über die Zukunft

Doch dem einhelligen Lob zum Trotz: Die Zukunft der Einrichtung ist ungewiss. Denn der Mietvertrag für das Gebäude, in dem die Begegnungsstätte untergebracht ist, läuft zum 31. Mai kommenden Jahres aus. Und bis jetzt ist noch keine Lösung gefunden, wo es nach diesem Datum einziehen könnte.

Die Begegnungsstätte bietet unter anderem Asylberatung, Eltern-Kind-Treff, Spielgruppe für den Kita-Einstieg, psychologische Beratung, Kleiderbörse, Erste Hilfe am Kind, offener Treff für Familien.

Dass Ende Mai 2025 am Stöckener Weg Schluss sein wird, ist freilich schon länger klar. Das ehemalige Weuthen-Verwaltungsgebäude war zunächst umgebaut worden, damit das DRK dort eine provisorische Kita einrichten konnte. Nachdem diese ausgezogen war, konnte das Haus als Begegnungsstätte genutzt werden.

„Die Laufzeit war zunächst bis zum 31.12.2023 festgelegt worden, da der Eigentümer des Gebäudes bzw. des Grundstückes danach eigene Pläne verwirklichen wollte. Als das Gebäude bis zum 31.05.2025 zur Anmietung angeboten wurde, sprachen sich alle Beteiligten – die Gemeinden Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal, der Kreis Viersen sowie der DRK Kreisverband Viersen und die Bethanien Kinderdörfer Schwalmtal – für eine Weiterführung des Projektes bis zum 31.05.2025 aus“, so die Kreisverwaltung.

Eine nochmalige Verlängerung und Fortführung des Projekts an diesem Standort sei nicht möglich, heißt es jetzt. Der Eigentümer wolle dort eigene Planungen vorantreiben.

Unklarheit über die Zukunft

Und nun? Diese Frage stellten auch Theo Coenen und andere Mitglieder des Kreis-Jugendhilfeausschusses. Eine konkrete Antwort oder gar einen neuen Standort konnte die Kreisverwaltung aber nicht bieten. „Wir bleiben am Ball“, versprach Kreisdirektor Ingo Schabrich – und beantwortete die Nachfrage, ob man denn einen neuen Standort suche, mit einem heftigen Nicken.

Ebenfalls noch unklar ist, wer letztlich die Kosten des Projekts tragen muss. Der Kreis hatte zunächst einmal vorfinanziert, zugleich aber auch Mittel aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union gestellt.

Für eine Projektlaufzeit vom 1. Juni 2022 bis 31. Dezember 2023 wurden dort für Personal- und Sachkosten sowie Miet- und Betriebskosten Zuschüsse in Höhe von insgesamt rund 345.000 Euro beantragt – in der Hoffnung auf eine Förderung von annähernd 90 Prozent der Kosten bei einem Eigenanteil des Kreises von zehn Prozent.

„Aus Kreismitteln wären bei antragsgemäßer Förderung der Eigenanteil und eventuell die über die Förderung hinaus ungedeckten Kosten zu tragen“, so die Kreisverwaltung. Ohne Zuschüsse aus dem Fonds wird es für sie entsprechend teurer. Sie hat auch schon mal überschlagen: „Ohne die Förderung durch den AMIF werden die jährlichen Kosten für den Kreis für dieses Projekt auf circa 250.000 Euro prognostiziert.“

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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