Würg-Challenge: Gefährlicher Trend auch in Nordrhein-Westfalen

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Würg-Challenge: Gefährlicher Trend auch in Nordrhein-Westfalen

Ein alarmierender Trend hat in den letzten Wochen auch in Nordrhein-Westfalen Fuß gefasst: die Würg-Challenge. Diese gefährliche Herausforderung wird über soziale Medien verbreitet und fordert Jugendliche auf, sich selbst zu würgen, um dann das Ergebnis auf Plattformen wie TikTok oder Instagram zu teilen. Die Folgen können lebensgefährlich sein, warnen Experten. In Nordrhein-Westfalen sind bereits viele Fälle gemeldet worden, bei denen Jugendliche sich an der Challenge beteiligt haben. Die Behörden und Eltern sind aufgerufen, gegen diesen Trend vorzugehen und die Jugendlichen vor den gefährlichen Folgen zu schützen.

Trend des Todes: Jugendliche fallen Opfer gefährlicher Mutproben

In immer mehr Schulen kommt es zu folgenreichen Mutproben mit Verletzten. An einer Berliner Grundschule musste nun ein Mädchen ärztlich behandelt werden, nachdem es von Mitschülern bis zur Ohnmacht gewürgt worden war.

Fünft- und Sechstklässler wollten am Freitag die Blackout Challenge nachmachen, wie der Tagesspiegel berichtet. Das Würgen bis zur Bewusstlosigkeit wird dabei mit dem Smartphone gefilmt und im Internet hochgeladen. Dabei geht es um Klicks und größtmögliche Aufmerksamkeit.

Schülerin nach Blackout Challenge fast tot

Schülerin nach Blackout Challenge fast tot

Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es unter Kindern und Jugendlichen immer wieder gefährliche Mutproben. So kursierte im vergangenen Herbst die Hot Chip Challenge und zog Notarzteinsätze unter anderem in Dortmund und Euskirchen nach sich.

In Euskirchen hatten mehrere Fünftklässler extrem scharfe Maistortilla-Chips gegessen, die erst ab 18 Jahren freigegeben sind. Mehrere Kinder hatten Haut- und Atemwegsreizungen, andere mussten wegen Magenschmerzen behandelt werden.

Gefährliche Trends: Schülerinnen und Schüler fallen Opfer von Mutproben

Gefährliche Trends: Schülerinnen und Schüler fallen Opfer von Mutproben

Wir stellen grundsätzlich fest, dass Verhaltensweisen extremer werden, sagt Andreas Bartsch, Präsident des Lehrerverbands NRW. Mutproben hat es schon immer gegeben, aber befördert durch die Sozialen Medien haben sie zugenommen und gehen ins Drastische.

Bartsch stellt insgesamt auch eine höhere Gewaltbereitschaft unter Schülerinnen und Schülern fest. Was früher mal eine Prügelei auf dem Schulhof war mit ein paar blauen Flecken, endet heute oft blutig, sagt er. Da fehlen die Hemmschwellen.

Bartsch beobachtet eine gewisse Orientierungslosigkeit bei jungen Menschen, was die Regeln für ein vernünftiges Verhalten und den Umgang miteinander betrifft, wie er sagt. An Schulen gibt es Überlegungen, wie man dem entgegenwirken kann – manche Lehrkräfte vereinbaren etwa einen Verhaltenskodex für ihre Klassen.

NRW-Schulministerium warnt vor Tik-Tok-Challenges

NRW-Schulministerium warnt vor Tik-Tok-Challenges

Das NRW-Schulministerium warnt vor Tik-Tok-Challenges, die insbesondere im Kinder- und Jugendalter Schädigungen sowohl des Körpers als auch der Psyche verursachen können. Der Schweregrad der Belastung darf bei den Opfern nicht unterschätzt werden, heißt es vom Ministerium.

So kam es inspiriert durch die südkoreanische Netflix-Serie Squid Game vor zwei Jahren zu Auseinandersetzungen und wüsten Prügeleien auf Schulhöfen, weil Jugendliche Szenen der Serie nachspielten.

Landesmedienanstalt NRW warnt vor schädlichen TikTok-Challenges. 755 Jugendliche für Studie befragt. Landesmedienanstalt NRW warnt vor schädlichen TikTok-Challenges. Da ein Ziel solcher Challenges vor allem die Verbreitung des Videomaterials in den Netzwerken ist, müsse ein besonderes Augenmerk auf die Nachsorge gelegt werden, so das Ministerium: Das Erleben der Opferrolle ist besonders intensiv, weil diese durch die öffentliche Demütigung und die Unkontrollierbarkeit der Verbreitung verstärkt wird.

Das NRW-Schulministerium bietet Unterrichtsmaterialien zum Download für Pädagogen an, die unter anderem Anregungen bieten, das Thema Internet-Challenges mit Kindern und Jugendlichen zu bearbeiten.

Beim aktuellen Fall in Berlin waren Eltern und Lehrer besonders schockiert, weil die beteiligten Kinder keine Hilfe geholt haben, nachdem das Mädchen kollabiert war. Laut Tagesspiegel wurden einige Kinder sogar von anderen daran gehindert, dies zu tun. Ein Vater soll die Situation schließlich bemerkt und einen Rettungswagen alarmiert haben.

Die gefährlichsten Mutproben-Trends in den sozialen Medien

Die gefährlichsten Mutproben-Trends in den sozialen Medien

Therapie-Influencer auf TikTok sind ein problematischer Trend. Ärztin aus Neuss schlägt Alarm. Die EU-Initiative Klicksafe hat zum Ziel, Online-Kompetenz und den kompetenten, kritischen Umgang mit Inhalten aus dem Internet zu fördern.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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