Am vergangenen Wochenende wurde eine 13-Jährige im Agippabad Opfer von sexueller Belästigung, als ein 16-Jähriger sie angegriffen haben soll. Der Vorfall hat zu einer Anklage gegen den mutmaßlichen Täter geführt, der nun vor Gericht stehen wird. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und arbeitet daran, alle Einzelheiten des Vorfalls zu klären. Dieser bedauerliche Vorfall wirft ein Licht auf die dringende Notwendigkeit, die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen in öffentlichen Einrichtungen zu gewährleisten und Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
Groß angelegte Kampagne gegen sexuelle Übergriffe in Kölner Schwimmbädern gestartet
In einem Kölner Hallenbad hatte im vergangenen September ein mutmaßlicher sexueller Übergriff auf eine 13-Jährige für überregionales Aufsehen gesorgt. Acht Jugendliche und junge Männer sollen das Mädchen bedrängt haben. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft einen 16-Jährigen unter anderem wegen sexueller Belästigung angeklagt. Das Verfahren gegen die anderen sieben Beschuldigten wurde eingestellt, da sich kein hinreichender Tatverdacht begründen ließ, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte.
Nun wollen die Kölner Schwimmbäder etwas gegen solche Vorfälle tun. Mit einer groß angelegten Kampagne sollen Kinder und Jugendliche vor sexuellen Übergriffen geschützt werden. In Bädern gebe es immer mal wieder Fälle von sexuellen Grenzverletzungen, sagte die Geschäftsführerin der Kölnbäder, Claudia Heckmann, am Donnerstag. Mit Plakaten und Flyern unter dem Motto „Ich sag's“ sollten Kinder und Jugendliche ermutigt werden, sich in solchen Situationen Hilfe beim Bad-Personal zu holen. „Die Kinder sollen bei uns ihren Spaß haben, aber auch geschützt sein.“
Die Kampagne haben die Kölnbäder gemeinsam mit Kooperationspartnern wie der Polizei, dem Kinderschutzbund und der Beratungsstelle Zartbitter erarbeitet. Zu dem Konzept gehörten auch Schulungen des Bad-Personals, an denen bereits mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilgenommen hätten. Dabei gehe es um das richtige Verhalten in grenzverletzenden Situationen. Die kindgerecht gestalteten Plakate sollen ab sofort in allen Kölner Bädern hängen. Die Motive verdeutlichen, dass unter anderem Grapschen, Glotzen unter der Dusche oder heimliches Fotografieren in der Umkleide verboten sind. Die Plakate sollten zeigen, dass Hilfe zu holen kein Petzen ist - und gleichzeitig mögliche Täter abschrecken, sagte Heckmann.
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) bemühen sich Schwimmbadbetreiber seit einigen Jahren zunehmend um Präventionsmaßnahmen gegen sexuelle Gewalt. In einzelnen Städten wie Bielefeld, Bremen und München habe es bereits größere Kampagnen dazu gegeben. Viele Betriebe schickten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Schulungen, um sie für das Thema zu sensibilisieren. Die Düsseldorfer Bäder etwa haben nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr vor Beginn der Freibadsaison alle Aufsichtskräfte über eine Frauenberatungsstelle geschult.
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