Ausländische Investitionen in Deutschland erreichen den niedrigsten Stand seit zehn Jahren

Ausländische Investitionen in Deutschland erreichen den niedrigsten Stand seit zehn Jahren.

Die aktuellen Daten zeigen, dass die ausländischen Investitionen in Deutschland auf einem niedrigen Stand sind, der seit einem Jahrzehnt nicht mehr erreicht wurde. Dies könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter wirtschaftliche Unsicherheiten, politische Entwicklungen oder globale Trends. Die Investitionen aus dem Ausland spielen eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft Deutschlands und tragen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Innovationen bei. Es ist daher von großer Bedeutung, die Attraktivität des Standorts Deutschland für ausländische Investoren zu erhöhen und Maßnahmen zu ergreifen, um das Vertrauen in die Wirtschaft zu stärken.

Internationale Investitionen in Deutschland auf Tiefststand seit zehn Jahren gesunken

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Internationale Investoren reduzieren Engagement in Deutschland

Laut einer aktuellen Studie haben internationale Investoren im vergangenen Jahr ihr Engagement in Deutschland erneut zurückgefahren. Im Jahr 2023 kündigten Unternehmen aus dem Ausland 733 Investitionsprojekte hierzulande an - zwölf Prozent weniger als im Vorjahr. Dies markiert den niedrigsten Stand seit 2013 und den sechsten Rückgang in Folge, wie aus der Analyse des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervorgeht.

Deutschland belegt zwar immer noch den dritten Platz im europäischen Vergleich, jedoch vergrößerte sich der Abstand zu Primus Frankreich erneut. EY zählte in Frankreich zwar fünf Prozent weniger Vorhaben, aber immer noch 1194. Das Nicht-EU-Land Großbritannien folgt mit 985 Projekten (plus sechs Prozent). Die höchste Zahl ausländischer Investitionen in Deutschland verzeichnete EY mit 1124 Vorhaben im Jahr 2017.

EY-Chef Henrik Ahlers bezeichnete den Rückgang als beunruhigende Entwicklung und warnte davor, dass Deutschland abgehängt werde. Er betonte, dass andere europäische Standorte sich dynamischer entwickeln. Seit 2017 sei die Zahl der Investitionsprojekte in Deutschland um 35 Prozent gesunken, während sie in Großbritannien um 18 Prozent zurückging und in Frankreich um 20 Prozent zunahm.

Henrik Ahlers nannte hohe Steuerbelastung, Arbeitskosten, teure Energie und Bürokratie als Gründe für das schwache Abschneiden Deutschlands. Er betonte, dass die Investitionen sinken, die Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmen negativ ist und die Konjunktur schwach verläuft. Um diesen Trend umzukehren, müssten die Rahmenbedingungen verbessert werden, so Ahlers.

Entwicklung in Europa und USA

Entwicklung in Europa und USA

Auch in ganz Europa schwächelte die Entwicklung, aber nicht so stark wie in Deutschland. Die Zahl angekündigter Projekte sank um vier Prozent auf insgesamt 5694. Die Türkei und die Schweiz wiesen die größte Dynamik auf. Trotzdem wurde das Vor-Pandemie-Niveau europaweit weiterhin verfehlt.

US-Unternehmen waren immer noch die wichtigsten Investoren in Europa und Deutschland, reduzierten jedoch ihre Projekte um 15 Prozent in Europa und um 22 Prozent in Deutschland. Ahlers führt dies auf milliardenschwere Subventionsprogramme wie den Inflation Reduction Act (IRA) zurück und betont, dass US-Unternehmen vermehrt im eigenen Land investieren. Trotzdem haben sie Deutschland nicht abgeschrieben, aber das Vertrauen sei erschüttert.

Ahlers fordert eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Er betont, dass eine Trendwende in Deutschland nicht von heute auf morgen erfolgen wird und strukturelle Veränderungen notwendig sind. Eine echte Steuerreform und ein Abbau von Regulierung seien unerlässlich, so Ahlers.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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