Der Katholikentag in Erfurt läuft mit Abschlussgottesdienst aus.

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Der Katholikentag in Erfurt läuft mit Abschlussgottesdienst aus.

Der Katholikentag, ein bedeutendes Ereignis der katholischen Kirche in Deutschland, findet in Erfurt seinen Abschluss. Nach Tagen der Begegnung, des Austauschs und der Feierlichkeiten wird der Katholikentag mit einem feierlichen Abschlussgottesdienst zu Ende gehen. Tausende von Gläubigen und Gästen aus dem ganzen Land waren in Erfurt zusammengekommen, um die katholische Gemeinschaft zu feiern und sich über die Zukunft der Kirche auszutauschen. Der Abschlussgottesdienst wird den Höhepunkt des Katholikentags markieren und die Teilnehmer mit einem bleibenden Eindruck nach Hause entlassen.

Katholikentag in Erfurt abschließt mit feierlichem Gottesdienst

Bis zu 9.000 Menschen versammelten sich am Sonntag vor dem mächtigen, gotischen Erfurter Dom: Mit einem feierlichen Gottesdienst ging der 103. Deutsche Katholikentag in der Thüringer Landeshaupstadt zu Ende.

Mehr als 20.000 Dauerteilnehmer hatten seit Mittwoch unter dem Motto „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ an Gottesdiensten und Bibelauslegungen, Diskussionsforen und Konzerten teilgenommen.

Kirche und Politik: Katholikentag in Erfurt zeigt starke Signale

Kirche und Politik: Katholikentag in Erfurt zeigt starke Signale

Inmitten der Vertrauenskrise der katholischen Kirche in Deutschland erlebten sie ein fröhliches Glaubensfest auf den Straßen und Plätzen Erfurts.

Die Vorsitzende des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, rief die Teilnehmer des Katholikentags auf, den öffentlichen Raum zu verteidigen. Er sei Heimat von Demokratie und Freiheit. „Wir wollen unsere Demokratie mit Leben füllen“, sagte Stetter-Karp. „Was wir hier öffentlich bestärkt haben, muss auch in Zukunft gesagt werden können: Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Ähnlich äußerte sich auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing. „Die Tage in Erfurt haben wichtige politische Signale in unser Land gesendet: Es darf keinen Platz für Rechtsradikalismus und Antisemitismus geben.“ Die Demokratie müsse verteidigt und jeden Tag neu gelebt werden.

Glaube und Politik: Katholikentag in Erfurt thematisiert Zukunft und Frieden

„Christinnen und Christen haben gezeigt, wie sie als Staatsbürgerinnen und Staatsbürger unser Land mitgestalten und die Werte des Miteinanders und Zusammenlebens verteidigen wollen und werden.“

Der Deutsche Katholikentag fand erstmals im Oktober 1848 als Generalversammlung der katholischen Vereine Deutschlands in Mainz statt. Heute wird das Glaubensfest vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken veranstaltet. Es findet im Wechsel mit dem Evangelischen Kirchentag alle zwei Jahre in einer anderen Stadt statt.

Trauriger Höhepunkt war die Krise der katholischen Kirche in Deutschland. Bedingt durch den Missbrauchsskandal und die Überalterung der Gemeinden verzeichneten beide großen Kirchen in den letzten Jahren Mitgliederverluste in Rekordhöhe.

Glaube gibt es nur im Modus der Zerbrechlichkeit“, sagte Bätzing im Abschlussgottesdienst. „Krise und Verlust, Sehnsucht und Verheißung gehörten von Anfang an ganz wesentlich zur Kirche dazu.“

Auch im Rahmen von Diskussionsforen und Podien hatten die Besucher des Christentreffens zuvor über Reformen und Zukunftsperspektiven für die Kirche debattiert.

„Der weltweite Synodalprozess hat gezeigt, wie vielfältig die katholische Kirche ist und wie wenig der Rekurs auf die hierarchische Ordnung hilft, um die weltweit markierten Probleme zu lösen“, sagte der Vizepräsident des ZdK, Thomas Söding, am Samstag. „Der Klerikalismus muss überwunden, Frauenrechte müssen gestärkt, Inklusion muss gefördert werden.“

Reformen würden in der katholischen Kirche allerdings nicht „auf dem vatikanischen Silbertablett“ serviert. Sie bräuchten die Kraft synodaler Bewegungen. Doch „Partizipationsprozesse, Rechenschaftspflichten und Transparenzgebote müssen in der katholischen Kirche zur Regel werden.“

Völlig überfüllt war auch eine Veranstaltung in der Erfurter Augustinerkirche, deren Teilnehmer darüber diskutierten, warum und ob sich Engagement in der Kirche heute überhaupt noch lohne.

So berichtete die Münsteraner Theologin und Sozialwissenschaftlerin Marianne Heimbach-Steins, in ihrem Berufsleben sei Frauen die geistliche Kompetenz oftmals abgesprochen worden. „Das geht gegen die Würde der katholischen Laien.“ Doch wer aus der Kirche austrete, überlasse den Anderen das Feld.

Prominenteste Teilnehmer des Katholikentags waren indes Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne).

Baerbock beklagte während einer Veranstaltung gezielte Angriffe auf Frauen in der Politik. Das sei kein Zufall, so die Potsdamer Grünen-Politikerin. Auch ihr Begriff der „feministischen Außenpolitik“ würde polarisieren, räumte Baerbock ein. Anders hätte man sie aber nicht verstanden: „Wenn man nicht polarisiert, wird man nicht gehört.“

Baerbock nannte den Zustand der Frauenrechte einen „Gradmesser für den Zustand der Gesellschaft.“

Die Vizepräsidentin des Europaparlaments und SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katharina Barley, sagte, schon der Begriff des Feminismus werde lächerlich gemacht und bekämpft. „Ich hatte gehofft, dass wir dies endlich hinter uns gelassen haben.“

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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