Fachtagung in Bedburg-Hau: Wie Künstliche Intelligenz die Forensik revolutionieren könnte

Fachtagung in Bedburg-Hau: Wie Künstliche Intelligenz die Forensik revolutionieren könnte

Am 11. März 2023 fand in Bedburg-Hau eine Fachtagung statt, die sich mit der Zukunft der Forensik auseinandersetzte. Im Fokus stand die Frage, wie Künstliche Intelligenz (KI) die Forensik in Zukunft revolutionieren könnte. Experten aus verschiedenen Bereichen kamen zusammen, um über die Möglichkeiten und Herausforderungen der Anwendung von KI in der Forensik zu diskutieren. Von der Analyse von Beweismitteln bis hin zur Prognose von Straftaten - die Möglichkeiten sind vielfältig und bieten großes Potenzial für die Zukunft der Forensik.

Fachtagung in Bedburg-Hau: KI revolutioniert die Forensik

Nach fünf Jahren Pause konnte die renommierte Fachtagung Sex & Drugs & Rock 'n' Roll endlich wieder in der LVR-Klinik in Bedburg-Hau stattfinden. Vom 12. bis 14. Oktober 2022 kamen 350 Gäste aus dem In- und Ausland, aus Wissenschaft und Praxis, zusammen, um über die Zukunft der Forensik zu sprechen.

Die Zukunft der Forensik: Künstliche Intelligenz im Maßregelvollzug - so lautet der Titel der diesjährigen Tagung. Drei Tage lang präsentierten 33 Experten in Vorträgen und Arbeitsgruppen neue Forschungs- und Behandlungserkenntnisse im Maßregelvollzug.

Die forensische Psychiatrie entwickelt sich fachlich stetig weiter, was auch das Thema dieser Tagung zeigt. Das gilt auch für die forensischen Abteilungen in der LVR-Klinik Bedburg-Hau, sagte Klaus Lüder, Leiter des Fachbereichs Maßregelvollzug beim LVR.

Die Zukunft der Forensik beginnt jetzt

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) spielte eine zentrale Rolle auf der Tagung. Wir stehen an der Schwelle einer neuen Ära in der Forensik, in der die fortschreitende Technologie das Potenzial hat, unsere Arbeitsweise grundlegend zu verändern, sagte Manfred Adomat, Ärztlicher Direktor Forensik und Chefarzt der LVR-Klinik Bedburg-Hau.

Professor Martin Rettenberger, Direktor der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden, erklärte, dass KI möglicherweise helfen könnte, Kriminalprognosen zu verbessern. Allerdings seien die Ergebnisse bisher noch uneinheitlich.

Tim Tübbing, Pädagoge vom Bildungszentrum der LVR-Klinik Bedburg-Hau, betonte, dass KI im Gesundheitssystem derzeit praktisch noch so gut wie keine Anwendung finde. Trotzdem sehe er Potenzial für alle Berufsgruppen, insbesondere bei der Dokumentation und in Diagnosegesprächen.

Die Frage, wie KI in der Forensik eingesetzt werden kann, bleibt offen. Die 350 Teilnehmer der Fachtagung müssen nun die Erkenntnisse aus der Tagung in die Praxis umsetzen und die Zukunft der Forensik gestalten.