Gastronomie in Dormagen: Eine Reise durch die Jahrzehnte der Gaststättenlandschaft

Index

Gastronomie in Dormagen: Eine Reise durch die Jahrzehnte der Gaststättenlandschaft

In der Stadt Dormagen hat sich die Gastronomieszene in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Von traditionellen Gasthäusern bis hin zu modernen Food-Trends, die Stadt bietet heute eine vielfältige Gaststättenlandschaft. In dieser Reise durch die Jahrzehnte erfahren Sie mehr über die Entwicklung der Gastronomie in Dormagen. Von den Anfängen der Einkehrmöglichkeiten bis hin zu den aktuellen Trends in der Stadt. Erfahren Sie, wie sich die Gastronomieszene in Dormagen entwickelt hat und was die Zukunft bringen wird.

Gastronomie in Dormagen: Eine Reise durch die Jahrzehnte der Gaststättenlandschaft

Von Gasthäusern zu Lokalen: Die wandelnde Gastronomie in Dormagen

In vielen Orten gibt es sie nicht mehr: die Kneipe oder das Wirtshaus, in dem sich die Dorfbewohner versammeln. Früher – selbst vor mehr als hundert Jahren – gab es kaum eine Gemeinde, egal wie klein sie war, ohne eine „Kneipe“. Mindestens eine solche, vielerorts aber auch eine „Restauration“ gehörte zu jedem Ort so selbstverständlich wie die Kirche im Dorf.

Und oft genug lag dann dieses „Wirtshaus“ sehr nahe beim Gotteshaus – so wie der Dormagener „Gasthof Zur Krone“, der gegenüber von St. Michael lag. Das war auch für die frommen Messebesucher sehr praktisch, weil sie nach dem abschließenden Segen direkt zum sonntäglichen Frühschoppen eilen konnten – natürlich nur die Männer, versteht sich.

Eine Reise durch die Jahrzehnte: Die Entwicklung der Gaststättenlandschaft in Dormagen

Eine Reise durch die Jahrzehnte: Die Entwicklung der Gaststättenlandschaft in Dormagen

Im Laufe der Jahrhunderte – und besonders in den letzten Jahrzehnten – gab es in der Gastronomie immer wieder einen Wandel, der die Funktion dieser Betriebe teilweise gravierend veränderte. Manche Gastronomiebetriebe verschwanden, einige erinnern bis heute durch ihre historischen, sogar denkmalgeschützten Gebäude.

Auch die Bezeichnungen veränderten sich: Aus einer „Restauration“ – wie bei der Ückerather „Restauration Zur Waidmannsruh“ – wurde später ein „Restaurant“, aus einer „Gastwirtschaft“ wurde verkürzt eine „Wirtschaft“. Locker, flockig wurde dann die „Wirtschaft“ zum „Lokal“ und irgendwann, wenn die Jugend im Ort für ihre Events diese „Wirtschaft“ erobert hatte, wurde sie zur „Kneipe“. Und die beim Abrocken besonders beliebten Kneipen, die wurden sogar zur „Kultkneipe“.

Gaststätten, Restaurants und Kneipen: Die vielfältige Gastronomie in Dormagen

Gaststätten, Restaurants und Kneipen: Die vielfältige Gastronomie in Dormagen

Im 19. und noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Betriebe mit dem Namen des Eigentümers verbunden. So hieß etwa der Vorgänger vom Dormagener Ratskeller „Gasthof Nussbaum“, nach dem Eigentümer Heinrich Nussbaum. Genau so war es mit dem Gasthaus am südlichen Dormagener Dorfeingang, das im Besitz von Settchen und Nettchen Lommertz war und somit „Gasthof v. Geschw. Lommertz“ hieß.

Die Gaststätte „Dünnwald“ lag etwa gegenüber der „Alten POst“. Im 19. Jahrhundert war sie der kulturelle Mittelpunkt von Dormagen.

Die Gastronomie spielte im 19. Jahrhundert also eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben von Dormagen. Die zahlreichen Gasthäuser und Restaurants waren nicht nur Orte der Verpflegung, oder des Bierkonsums, sondern auch der Begegnung und Geselligkeit und wurden während der Industrialisierung im 20. Jahrhundert auch zu wichtigen Treffpunkten für Geschäftsleute, Durchreisende, Kunden, Arbeiter und Handwerker.

Oft wurde auch gefeiert, getanzt und gegessen - und das bis spät in die Nacht hinein. Im Restaurant „Zur Traube“, das diese Postkarte aus dem Jahr 1911 zeigt, wurde tatsächlich Wein angebaut.

Die Dormagener Jugend traf sich an den Wochenenden auf den Tanzböden bei „Throns“ und „Siemes“, der Gaststätte „Zum Gambrinus“ – später „Päfgen“, bei „Dünnwald“ oder bei „Meisens Püff“ und seiner Gaststätte „Zur Krone“. Da spielte an den Wochenenden die „Dorfmusik-Kapelle“, natürlich von den Gastwirten engagiert, denn damit zog man ja die Gäste an.

In allen Ortsteilen gab es solche Gaststätten. Dormagen selbst war ein „Straßendorf“, ohne die vielen heutigen Nebenstraßen. Die Zahl der Gastronomiebetriebe, die sich an der Hauptstraße, der heutigen Kölner Straße, und der Neußer Straße, der heutigen Krefelder Straße, befanden, war schon erstaunlich.

Etliche von ihnen sind verschwunden, manche sind unter neuem Namen und in anderer Art und Weise noch da, wie etwa der„Gasthof zur Krone“, der nun als Kultkneipe „Street Live“ existiert. Jetzt ganz anders genutzt werden die Gebäude des „Em Stüffge an der Kölner- und des „Römerkrug“ an der Krefelder Straße.

Gänzlich verschwunden sind etwa die ehemalige „Gaststätte Dünnwald“, genauso wie die „Gaststätte Gertrudenhof“, oder das Gasthaus „Im Lämmchen“ – Geburtshaus von Johann Peter Delhoven –, alle an der damaligen Hauptstraße gelegen.

Auch der Wandel zur Kultkneipe war keine Garantie für das Überleben. Das „Restaurant zur Traube stand damals an der „Unteren Dorfstraße“, der heutigen Krefelder Straße, Haus-Nr. 44. Daraus wurde 1979 Auras Pinte, die Ende der 1980er Jahre geschlossen wurde.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up