Kritik für Außenministerin Baerbock wegen vermeintlicher Falschbeschaffung von Visen für Afghanen

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Kritik für Außenministerin Baerbock wegen vermeintlicher Falschbeschaffung von Visen für Afghanen

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock steht im Mittelpunkt einer Kontroverse, nachdem bekannt wurde, dass möglicherweise falsche Visa an Afghanen ausgegeben wurden. Zahlreiche Politiker und Experten kritisieren die Ministerin für ihre Rolle bei der Vergabe von Visa an afghanische Staatsbürger. Es wird behauptet, dass die Visa unter unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen erteilt wurden, was zu Sicherheitsbedenken führt. Die Opposition fordert eine umfassende Aufklärung des Vorfalls und eine Überprüfung der Visaverfahren. Die Regierung muss sich nun mit den Vorwürfen auseinandersetzen und klären, ob tatsächlich Fehler bei der Visavergabe gemacht wurden.

Visum-Skandal: Außenministerin Baerbock unter Kritik gestellt

Wenn Außenministerin Annalena Baerbock in diesen Tagen auf die Weltkarte guckt, dürfte ihr Blick wieder nach Afghanistan und auch nach Pakistan gehen. Aus triftigem Grund: In zwei deutschen Staatsanwaltschaften interessieren sich Ermittler aktuell ebenfalls für das Geschehen in Afghanistan und an der deutschen Botschaft in Islamabad, Pakistan.

Sie gehen Strafanzeigen nach, wonach Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes bei der Erteilung von Visa für Afghanen für deren Weg nach Deutschland nicht genau genug hingeschaut haben könnten. Der Verdacht: Dokumentenfälschung gegen einige wenige Bedienstete der Visa-Abteilung der deutschen Botschaft in Pakistan, weil sie sogenannte Proxy-Pässe unerlaubterweise mit einem Visum gestempelt hätten.

Proxy-Pässe: ein legales Dokument in Afghanistan, aber nicht in Deutschland

Proxy-Pässe: ein legales Dokument in Afghanistan, aber nicht in Deutschland

Solche Proxy-Pässe, beantragt von engen Verwandten, nicht vom späteren Passinhaber selbst, gelten in Afghanistan als legale Dokumente. In Deutschland aber werden sie nicht anerkannt und seien deshalb auch nicht visierfähig, dürften also nicht mit einem Visum versehen werden, wie der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Sebastian Fischer, am Freitag in Berlin sagte.

Rückblende: August 2021 - Der Fall von Kabul

Rückblende, August 2021: Die radikal-islamischen Taliban nehmen erst große Landesteile ein und erobern dann die Hauptstadt im Sturm. Am 15. August 2021 fällt Kabul kampflos an die Religionskrieger. Die Nato-Truppen ziehen nach 20 Jahren Präsenz, Kampf und Ausbildung afghanischer Soldaten fluchtartig aus dem Land am Hindukusch ab. Am 31. August 2021 verlässt mit Christopher Donahue, Kommandeur der 82. US-Luftlandedivision, der letzte US-Soldat Afghanistan.

Zehntausende Afghaninnen und Afghanen, die über Jahre für die Bundeswehr, die deutsche Botschaft und für Hilfsorganisationen als Ortskräfte wertvolle Dienste geleistet haben, bleiben zurück. Sie müssen Unterdrückung, Verfolgung und Gefahr für Leib und Leben durch die Taliban befürchten.

Die Aufnahmezusage und die Staatsanwaltschaften

Seit dem Fall von Kabul haben 48.000 Afghaninnen und Afghanen eine Aufnahmezusage aus Deutschland erhalten, 34.000 von ihnen sind bislang nach Angaben des Auswärtigen Amtes tatsächlich eingereist. Bei 14.000 steht die Bundesregierung also noch im Wort, sie auch endlich nach Deutschland zu bringen. Und darum geht es auch in jenen knapp zwei Dutzend Fällen, für die sich nun die Staatsanwaltschaften in Berlin und Cottbus interessierten – plus einem älteren Fall, bei dem das Auswärtige Amt nach eigenen Angaben einen Beschluss des Verwaltungsgerichts Berlins umsetzen musste, vor dem ein Afghane erfolgreich auf Einreise nach Deutschland geklagt hatte.

Doch auch sein Pass wies Mängel auf. Im Januar dieses Jahres waren mehrere hundert Afghaninnen und Afghanen, darunter Kinder, mit zwei Charterflügen nach Deutschland gebracht worden. Im Falle von drei Kindern seien die Pässe tatsächlich gefälscht gewesen.

Die Bundesregierung und die Ortskräfte

Sie gehören zu einem Kreis von Ortskräften, Menschenrechtlern, Journalisten oder anderen schutzbedürftigen Personen, die besondere Repressalien der regierenden Taliban befürchten müssen. Die Bundesregierung bringt sie deshalb auch drei Jahre nach der Machtergreifung der Taliban über das Ortskräfteverfahren, das Bundesaufnahmeprogramm oder das Programm für besonders schutzbedürftige Personen nach Deutschland.

In jedem einzelnen Fall werde ein vielschichtiger Prozess mit Interviews durch Vertreter deutscher Sicherheitsbehörden und der sicheren Feststellung ihrer Identität durchlaufen. So sei es auch bei jedem jener Afghanen geschehen, die nun mit Visa und dennoch unerlaubt eingereist waren. Unerlaubt deshalb, weil der Sichtvermerk im Proxy-Pass in das falsche Dokument geklebt worden seien.

Das hätte nicht passieren sollen, so Außenamtssprecher Fischer.

Bedenklich: Die Visum-Beglaubigungen im falschen Dokument

Bedenklich sind die Visum-Beglaubigungen im falschen Dokument auch deshalb, weil die Bediensteten der Botschaft in Islamabad dabei auch von hoch spezialisierten Pass- und Dokumentenexperten der Bundespolizei unterstützt worden seien, die gleichfalls nicht bemerkt hätten, dass die Visa für die Einreise nach Deutschland mit dem Proxy-Pass in das falsche Dokument geklebt worden seien.

Auffällig: Bundespolizisten am Regionalflughafen Hannover, wohin die Charterflüge aus Afghanistan gingen, bemerkten dagegen sofort, dass die Visa im falschen Dokument klebten und somit ungültig waren. Angeblich soll die Bundespolizei das Ermittlungsverfahren gegen Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes und auch gegen die (illegal) Eingereisten in Gang gesetzt haben.

Weiter interessant: Angeblich sollen auch drei Kilogramm Akten aus der deutschen Botschaft in Islamabad an die AfD-Fraktion im Bundestag gelangt sein, die daraus versucht, Kapital zu schlagen.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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