Steinmeier trifft Erdogan: Ein Dönerspieß als Geschenk für die Türkei ist peinlich.

Steinmeier trifft Erdogan: Ein Dönerspieß als Geschenk für die Türkei ist peinlich. Die Begegnung zwischen dem deutschen Präsidenten Frank-Walter Steinmeier und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sorgt für Aufsehen. Als Geschenk überreichte Steinmeier einen Dönerspieß an Erdogan, was in den Medien für Diskussionen und Kritik sorgte. Ein solches Geschenk wird als unpassend und respektlos gegenüber der türkischen Kultur und Gastfreundschaft angesehen. Die Geste wird als Beispiel für mangelndes Fingerspitzengefühl und diplomatisches Geschick interpretiert. In einer Zeit, in der die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei ohnehin angespannt sind, kommt dieses Geschenk unglücklich und unüberlegt daher. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese unglückliche Geste auf die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben wird.

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Steinmeiers DönerDiplomatie in der Türkei: Geschenk sorgt für Spott und Kritik

Im Internet hat Steinmeiers Staatsbesuch bereits einen Eigennamen: Unter #Doenergate findet sich in den sozialen Medien allerlei Spott rund um die derzeitige Reise des deutschen Bundespräsidenten in die Türkei.

Grund dafür ist sein Gastgeschenk: Ein 60 Kilo schwerer, tiefgekühlter Fleischspieß, den Steinmeier an Board des Regierungsfliegers hatte – um ihn auf einem Empfang in der Sommerresidenz der deutschen Botschaft zu servieren.

„Das ist ja wie Soljanka nach Moskau tragen“, heißt es auf der Plattform X (vormals Twitter) etwa. Autor Hasnain Kazim. Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer postete: „Ich hoffe doch sehr, dass King Charles demnächst eine Packung tiefgefrorenes Chicken Tikka Masala als Gastgeschenk nach Indien und Pakistan mitnimmt und es dort bei einem Empfang für die Gäste in der Mikrowelle aufwärmt.“

Dönergate: Steinmeiers Gastgeschenk für Erdogan löst Kontroverse und Diskussionen aus

Dönergate: Steinmeiers Gastgeschenk für Erdogan löst Kontroverse und Diskussionen aus

Steinmeiers Döner-Diplomatie sicherlich nett gemeint: Der Bundespräsident brachte schließlich auch den Berliner Imbissbudenbetreiber Arif Keles mit, der nicht nur seine Dönerfleischrezeptur, sondern vor allem seine beispielhafte Migrationsgeschichte über drei Generationen präsentieren sollte.

„Mindestens im kulinarischen Bereich ist der Döner ein Beispiel dafür, wie sehr die Türkei und Deutschland zusammengewachsen sind“, sagte Steinmeier in der deutschen Botschaft am Dienstag in Istanbul.

Den Döner, wie ihn die Deutschen kennen und lieben, gibt es schließlich so im Land am schwarzen Meer gar nicht: In der Türkei wird der Döner Kebab (türkisch wörtlich: (sich) drehendes Grillfleisch) traditionell vom Lamm oder Rind als Tellergericht mit Reis und Gemüse oder Salat serviert.

Sie aber mehr als 60 Jahre nach dem Anwerberabkommen zwischen Deutschland und der Türkei immer noch auf Dönerimbisse zu reduzieren, schürt Vorurteile und Ressentiments.

Die rund drei Millionen Türkei-stämmigen Menschen in Deutschland leisten längst einen wichtigen Beitrag in allen möglichen Branchen.

Deutschland ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes wichtigster Handelspartner und einer der größten ausländischen Investoren in der Türkei.

Das bilaterale Handelsvolumen beider Länder erreichte 2023 einen neuen Rekordwert in Höhe von 55 Milliarden Euro.

Die türkische Wirtschaft führte 2022 Waren im Wert von 237 Milliarden Euro aus, darunter Autos, Elektronikartikel oder Haushaltsgeräte.

Beim Entwicklungsindex der Vereinten Nationen belegt die Türkei inzwischen den 45. Platz (Deutschland Rang fünf) und steigerte den Wert seit 1991 um 43 Prozent.

Das Land gehört laut Weltbank zu den Staaten mit einem gehobenen mittleren Einkommen und gilt längst als Industriestaat.

Alles in allem mag der Döner, ursprünglich der Döner Kebab aus Anatolien, der Anfang einer großen Einwanderungsgeschichte der Türken in Deutschland gewesen sein. Als Symbol auf Staatsbesuchen wirkt er allenfalls wie ein ewiggestriger Gag.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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