Erfordert die Gleichsetzung von Fünfach-Bafö für mehr Vergleichbarkeit?

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Erfordert die Gleichsetzung von Fünfach-Bafö für mehr Vergleichbarkeit?

Die Frage nach der Gleichsetzung von Fünfach-Bafö ist in der aktuellen Debatte über die Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen von zentraler Bedeutung. Durch die Einführung des Fünfach-Bafö-Systems soll die Transparenz und Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen verbessert werden. Doch erfordert die Gleichsetzung von Fünfach-Bafö tatsächlich mehr Vergleichbarkeit? Oder gibt es andere Faktoren, die bei der Bewertung von Bildungsabschlüssen berücksichtigt werden müssen? In diesem Artikel werden wir die Vor- und Nachteile der Gleichsetzung von Fünfach-Bafö untersuchen und diskutieren, ob sie tatsächlich zu einer besseren Vergleichbarkeit führt.

Soll die Gleichsetzung von Fünfach-Bafög mehr Vergleichbarkeit bringen?

Vor vier Jahren hat das Bundesverfassungsgericht den Kultusministern eine nicht in dem erforderlichen Maße gegebene länderübergreifende Vergleichbarkeit der Abiturdurchschnittsnoten bescheinigt. Heute haben Abiturienten in Dresden, Stuttgart oder München möglicherweise andere Voraussetzungen als Abiturienten aus Düsseldorf, Bonn, Aachen oder Münster.

Nun soll ein fünftes Abiturfach in NRW die Vergleichbarkeit erhöhen. Die Eckpunkte aus dem Schulministerium sehen dafür Präsentationsprüfungen oder sogenannte besondere Lernleistungen vor. Sprich: Der eine Abiturient kann sich eine erfolgreiche Teilnahme beim Wettbewerb Jugend musiziert anerkennen lassen, der andere hält ein vorbereitetes Referat, wieder ein anderer absolviert ein besonderes Praktikum.

Wie das die bundesweite Vergleichbarkeit und damit eine größere Gerechtigkeit bei der Studienplatzvergabe herstellen soll, ist schleierhaft. Nötig wären bundesweit einheitliche Standards, nicht ein weiteres, individuelles Herumjustieren an einzelnen Stellschrauben auf Länderebene.

Erfordert eine bundesweite Gleichsetzung von Fähnchen um Vergleichbarkeit zu erzielen?

Erfordert eine bundesweite Gleichsetzung von Fähnchen um Vergleichbarkeit zu erzielen?

Das Projekt ist allerdings auch aus anderen Gründen kritisch zu betrachten: Das Land befeuert mit seinem Plan die Noteninflation der vergangenen Jahre. Die Zahl der Abiturienten mit einer Eins vor dem Komma ist derart stark gestiegen, dass der Philologenverband vor einer Entwertung des Abiturs warnte. Mit dem fünften Abiturfach dürfte sich der Anteil der Einser-Absolventen weiter erhöhen, denn die Schüler werden einfach ihre schwächeren Fächer mit einem Neigungsfach ausgleichen können.

Die Lenkungswirkung, die das Abitur ursprünglich einmal haben sollte, geht dadurch weiter verloren. Schon jetzt ist die Zahl der Uniabbrecher besorgniserregend hoch. Statt die Anforderungen immer weiter abzusenken, müsste das Land bei der Qualität der Lehre ansetzen – indem beispielsweise die Lehrer wieder mehr Zeit für den klassischen Unterricht bekommen. Das hieße, sie von Verwaltungstätigkeiten zu entlasten, indem etwa weitere Verwaltungskräfte angestellt werden.

Nur die Klausuren in der Oberstufe zu verkürzen, wird nicht ausreichen. Die Landesregierung muss ausführlich darstellen, wie sie zu der Einschätzung kommt, dass ein zusätzliches Prüfungsfach keinen Mehraufwand für Schüler und Lehrer darstellen soll. Noch handelt es sich nur um Eckpunkte, die nun in die parlamentarische Beratung eingebracht werden. Viel Diskussionsstoff bieten sie allemal.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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