Ausstellung in Heiligenhaus präsentiert Catcalling als Straftat
Die Stadt Heiligenhaus ist Gastgeber einer außergewöhnlichen Ausstellung, die auf das Problem des Catcalling aufmerksam macht. Die Ausstellung will darauf hinweisen, dass Catcalling nicht nur ein unangemessenes Verhalten ist, sondern auch eine Straftat darstellt. Durch die Präsentation von persönlichen Geschichten und Fakten soll das Bewusstsein für diese Form der Belästigung geschärft werden. Die Ausstellung wird von der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit lokalen Frauenorganisationen durchgeführt und bietet eine Plattform für den Austausch und die Diskussion über dieses wichtige Thema.
Catcalling als Straftat: Ausstellung in Heiligenhaus präsentiert sexuelle Belästigung
„Hey Puppe, komm mal rüber“ – sexistische Kommentare wie dieser gehören ebenso wie anzügliche Blicke, Pfiffe oder Gesten zum Alltag vieler Frauen. Solches Verhalten löst bei betroffenen Frauen Unbehagen oder Ängste aus.
Für solche Aufdringlichkeiten, die ohne direkten Körperkontakt stattfinden, hat sich der englische Begriff Catcalling etabliert. Wie sich Frauen und Mädchen dagegen wehren können, zeigt die Wanderausstellung #Wir kreiden an!, die der SKFM gemeinsam mit dem Frauennetzwerk Heiligenhaus bis zum 9. Juni in der Filiale der Kreissparkasse Düsseldorf an der Hauptstraße präsentiert.
Für die Ausstellung hatten Mettmanns Gleichstellungsbeauftragte Karen Brinker und ihre Kolleginnen aus den anderen Städten im Kreis Mettmann in Kooperation mit der SKFM Frauenberatung spezielle Postkarten und Poster unter dem Motto #Wir kreiden an! entworfen. Frauen hatten die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen mit Catcalling aufzuschreiben und so festzuhalten. Eine Auswahl der Sprüche wurde anschließend auf Banner-Rollen gedruckt, die an wechselnden Orten im Kreis Mettmann präsentiert werden. So nun in der Sparkasse an der Hauptstraße.
Claudia Sciannimanica, SKFM-Fachberaterin, nannte eine bemerkenswerte Zahl: Auf den Aufruf im Jahr 2021, billig-anzügliche Sprüche zu melden, gab es über 1000 Einsendungen. Ende offen: „Wir sammeln weiter.“
Auch Bürgermeister Michael Beck betonte die Bedeutung des Themas, das in den Fokus gerückt gehöre: „Der öffentliche Raum in Heiligenhaus soll von allen angstfrei genutzt werden können“, sagte er. „Deswegen ist es so wichtig, über das Phänomen Catcalling aufzuklären und Aufmerksamkeit im Alltag zu schaffen.“
Jennifer Kolodziej, Sprecherin des Frauennetzwerks Haus, freut sich, mit der Kreissparkasse einen Kooperationspartner gefunden zu haben, mit dem die Ausstellung auch in Heiligenhaus gezeigt werden kann. „Es ist uns wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass Catcalls nicht als Kompliment missverstanden werden, sondern als das, was sie sind: sexuelle Belästigung.“
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