Das Stadtarchiv Krefeld hat kürzlich eine faszinierende Online-Ausstellung mit dem Thema Tiere und ihre Menschen präsentiert. Diese Ausstellung bietet einen einzigartigen Einblick in die Beziehung zwischen Tieren und Menschen im Laufe der Geschichte. Mit einer Vielzahl von Dokumenten, Fotografien und Geschichten werden faszinierende Einblicke gewährt, die die Vielfalt und Bedeutung dieser Verbindungen verdeutlichen. Von Haustieren bis zu exotischen Tieren, von Nutztieren bis zu Wildtieren - die Ausstellung zeigt die unterschiedlichen Facetten dieser Beziehungen. Besucher haben die Möglichkeit, virtuell durch die Ausstellung zu navigieren und sich von den spannenden Geschichten inspirieren zu lassen. Eine einzigartige Gelegenheit, die Verbindung zwischen Tieren und Menschen aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
Stadtarchiv Krefeld präsentiert virtuelle Ausstellung über die Geschichte der Haustiere
Hunde und Katzen gelten heute meist als Familienmitglieder. Das war nicht immer so. In früheren Zeiten hatten Haustiere wichtige Aufgaben, um den Menschen das Leben zu erleichtern. Als Blinden- oder Polizeihunde, manchmal als Wachhunde, selten nur noch als Hütehunde für Schafherden haben sie ihre Aufgaben behalten. Dass sie früher sogar beim Schnapsbrennen ihre Pflicht erfüllten, hat Stadtarchivleiter Olaf Richter dokumentiert. Es ist nicht die einzige verblüffende Erkenntnis, die er in der Ausstellung „Zum Fressen gern – Vom Zusammenleben menschlicher und nichtmenschlicher Tiere in der Krefelder Geschichte“ veranschaulicht hat.
Die Tafeln der Ausstellung sind jetzt auf den Internetseiten des Instituts zu sehen. Die von Richter konzipierte und realisierte Ausstellung beleuchtet nicht nur die alltägliche Präsenz von Tieren in der Samt- und Seidenstadt, sondern geht auch auf die philosophischen und ethischen Aspekte dieser besonderen Beziehung ein. Die Ausstellung thematisiert dabei auch bislang unerforschte Aspekte in der Stadtgeschichte.
In Linn wurden Hunde zum „Karrenziehen“ und „von den Branntweinbrennern zum Erdäpfel Mahlen gebraucht“, berichtet Richter. Und: „Um 1760 sorgten Pferde in der von der Leyen’schen Seidenzwirnerei für den Antrieb der Maschinen. An einen Pfeiler angespannt, liefen sie mit verbundenen Augen Runde um Runde über eine Drehscheibe.“ In jener Zeit hielten sich Bäckereien Stallkühe als Milchproduzenten. Und es ist überliefert, dass um das Jahr 1373, als Krefeld die Stadtrechte erhielt, auf dem Schwanenmarkt mit Vieh gehandelt wurde.
Online-Ausstellung des Stadtarchivs Krefeld zeigt die Vielfalt der Tier-Menschen-Beziehungen
In der hiesigen Geschichtsschreibung haben Tiere in der Regel eine „Nebenrolle“ gespielt. Sie tauchen in Berichten, Darstellungen, Dokumenten und auf Fotos zwar auf, doch ein direkter Blick auf ihre Funktion fehlt. Das hat Richter motiviert, nachzuforschen. Er hat in Krefeld Spuren von Tieren als Wegbegleiter der Menschen von der Steinzeit an gefunden. Berufe, die eng mit Tieren verbunden waren - wie das Schlachter- und Fuhrgewerbe oder die Landwirtschaft - haben sich über viele Jahrhunderte erhalten.
Das Tier wurde vor allem als Nutztier betrachtet, als Nahrungslieferant von Eiern, Milch und Fleisch. Doch ab dem 19. Jahrhundert wuchs die Neugier auf die tierischen Exoten. 1880 bekam Krefeld einen Zoo an der Uerdinger Straße, in dem Tiere auch aus fernen Ländern präsentiert wurden. Der Zoo wuchs und lockte Menschen aus der ganzen Region nach Krefeld.
Alle Ausstellungstafeln sind nun unter www.krefeld.de/stadtarchiv einsehbar.
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