Der Antisemitismus in NRW erreicht ein dramatisches Niveau.

Der Antisemitismus in Nordrhein-Westfalen erreicht ein dramatisches Niveau. Die jüngsten Berichte zeigen eine besorgniserregende Zunahme von antisemitischen Vorfällen in der Region. Laut den Behörden haben sich die Hassverbrechen gegen Juden in den letzten Monaten drastisch erhöht. Diese Entwicklung ist alarmierend und erfordert eine entschlossene Reaktion von der Gesellschaft und den Verantwortlichen. Der Kampf gegen den Antisemitismus muss verstärkt werden, um die Sicherheit und das Wohlergehen der jüdischen Gemeinschaft zu gewährleisten. Es ist unerlässlich, dass alle Bürgerinnen und Bürger gemeinsam gegen Judenhass und Diskriminierung jeglicher Art eintreten. Nur durch Solidarität und konsequentes Handeln kann diesem bedenklichen Trend effektiv entgegengewirkt werden.

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Dramatisches Niveau des Antisemitismus in NRW erreicht: Zahl der Vorfälle steigt alarmierend

Unter dem Eindruck einer immer angespannteren Lage im Nahen Osten ist die Zahl der dokumentierten antisemitischen Vorfälle in NRW enorm gestiegen. So zählte die nordrhein-westfälische Recherche- und Informationsstelle Rias seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober bis zum 31. Dezember insgesamt 432 antisemitische Vorkommnisse – mehr als bislang bekannt. „Für das gesamte Jahr 2023 werden wir auf deutlich mehr als doppelt so viele Fälle kommen wie im Vorjahr“, sagte der Leiter der Meldestelle, Jörg Rensmann, unserer Redaktion. „Und wir stellen nicht fest, dass sich die Situation entspannt. Seit Jahresbeginn bewegt sich die Zahl der Meldungen weiterhin auf sehr hohem Niveau.“

Anstieg von antisemitischen Vorfällen in NRW unter dem Einfluss des Nahostkonflikts

Anstieg von antisemitischen Vorfällen in NRW unter dem Einfluss des Nahostkonflikts

Es steht zu befürchten, dass die jüngste Entwicklung dies erneut befeuert. So gibt es auf pro-palästinensischen Demonstrationen immer wieder judenfeindlichen Parolen. Es gibt Aggressionen gegen jüdische Einrichtungen, auf dem Schulhof wird erzählt, Israel oder Juden würden an Kriegen Geld verdienen, oder Neonazis verbreiten Sprüche über Israel, die auf alte Hetz-Slogans der NS-Zeit gegen Juden zurückgehen. „Wir beobachten immer deutlicher, dass sich hinter Antisemitismus die unterschiedlichsten Gruppierungen versammeln. Die Narrative von Linksextremen, Rechtsextremen sowie einem Teil der Migrationsgesellschaft liegen beispielsweise beim israelbezogenen Antisemitismus nicht weit auseinander“, ordnete die Antisemitismusbeauftragte des Landes, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die Entwicklung ein.

Antisemitismus ist unter Kulturschaffenden gut etabliert

Antisemitismus ist unter Kulturschaffenden gut etabliert

Dabei geht der Hass auf Israel in Hass auf das Judentum über. Jüdische Menschen in NRW erleben die Auswirkungen unmittelbar: „Hass und Gewalt gegen Israel erfassen uns mit“, fasste es Oded Horowitz in Worte, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein. Er schildert, dass die Menschen deshalb ihr Verhalten im Alltag änderten. „Man würde eher keine Kippa tragen sondern einen Hut. Man würde keinen Davidstern offen tragen, sondern ihn unter Kleidung verstecken. Über den Rat, so etwas zu tun, haben wir uns vor Jahren noch aufgeregt. Heute würde darüber glaube ich keiner mehr diskutieren“, sagte Horowitz.

Änderungen der Lehramtsausbildungen und Fortbildungen in Polizei und Justiz gefordert

Änderungen der Lehramtsausbildungen und Fortbildungen in Polizei und Justiz gefordert

Die Informationsstelle Rias plädiert für Änderungen der Lehramtsausbildungen und Fortbildungen in Polizei und Justiz, damit moderner Antisemitismus besser erkannt wird. Auch die Antisemitismusbeauftragte Leutheusser-Schnarrenberger hat die Schule für die Aufklärungsarbeit im Blick. „Es gibt Schulklassen mit weit mehr als 50 Prozent Migrationsanteil“, sagte sie. Man müsse hinterfragen, ob die Bildungsarbeit insbesondere mit Blick auf den israelbezogenen Antisemitismus andere Schwerpunkte setzen müsse. Die Behandlung des Nahost-Konfliktes müsse verstärkt Einzug in den Lehrplan aller Schulformen erhalten.

Politische Opposition fordert konkrete Maßnahmen gegen Antisemitismus in NRW

Politische Opposition fordert konkrete Maßnahmen gegen Antisemitismus in NRW

Die politische Opposition forderte die Landesregierung auf, mehr und konkreter einzugreifen. „Ich empfinde es als zutiefst beschämend, wenn Jüdinnen und Juden sich in NRW nicht sicher fühlen“, sagte Henning Höne, Chef der FDP-Fraktion. „Es ist unerträglich, wenn islamistische Hassprediger und Taliban-Funktionäre in Ditib-Moscheen oder Kulturzentren auftreten und ihren Judenhass verbreiten. Die Landesregierung darf es nicht zulassen, dass extremistische Gruppierungen unsere Demokratie unterwandern. Deshalb müssen auch Netzwerke wie Muslim Interaktiv schnellstmöglich verboten werden. Innenminister Herbert Reul ist in der Pflicht“, befand er.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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