Kommentar: Warum der Muezzinruf in Krefeld heute ein Symbol des Friedens ist (Junto a una nota de título en letra más pequeña: Der Muezzinruf in Kref

In Zeiten von Angst und Vorurteilen gegenüber dem Islam ist es ein wichtiger Schritt, dass der Muezzinruf in Krefeld heute als Symbol des Friedens wahrgenommen wird. Der Ruf des Muezzin, der in der Türkei und vielen anderen Ländern ein selbstverständlicher Teil des städtischen Lebens ist, war in Deutschland lange Zeit ein umstrittenes Thema. Doch in Krefeld hat sich die Situation grundlegend geändert. Heute ist der Muezzinruf in der Stadt ein Zeichen der Versöhnung zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer offenen und toleranten Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit oder Hautfarbe gleichwertig behandelt werden.

Index

Krefeld feiert den Muezzinruf als Symbol der Versöhnung und des Friedens

Die jetzt per Vertrag besiegelte Erlaubnis für Moscheevereine, auch per Lautsprecher zum Gebet zu rufen, hat eine lange Vorgeschichte – in Krefeld und in Deutschland.

Bundesweit bekannt wurde 1996 der Duisburger Pfarrer Dieter Reuter mit seinem Kampf gegen den Muezzinruf – er argumentierte unter anderem, dass der Muezzinruf anders als das christliche Glockengeläut triumphale Glaubensaussagen („Es gibt keinen Gott außer Allah“) verkündige.

Die teils scharfen Auseinandersetzungen beruhigten sich im Laufe der Jahre. In Krefeld flackerte diese Debatte in den Jahren 2012 bis 2014 auf. Die Muslime hielten sich klug zurück; der damalige Vorsitzende der Türkischen Union, Mehmet Demir, sagte 2012, man wolle nicht „mit der Brechstange“ für den Muezzinruf eintreten. Das wurde damals auch als Zeichen des Respekts vor der christlichen Tradition gewürdigt.

In der Corona-Pandemie gab es dann 2020 einen ersten Muezzinruf über Krefeld – mit Einverständnis der anderen Religionsgemeinschaften als Zeichen des Mitgefühls, dass Muslime wie die Anhänger aller Religionen sich nicht mehr zu Gottesdiensten versammeln konnten.

Es gab damals berührende Szenen vor den Moscheen: Tränen von Menschen, die den vertrauten Gebetsruf erstmals in ihrer Heimat Krefeld hören durften.

Von Konflikten zur Einheit: Muezzinruf in Krefeld als Zeichen der Toleranz

Von Konflikten zur Einheit: Muezzinruf in Krefeld als Zeichen der Toleranz

2022 erfolgte in Krefeld die nächste Stufe: Die muslimischen Gemeinden durften im Ramadan den Gebetsruf ertönen lassen. So erfolgte eine Gewöhnung, die flankiert war von dem stetigen Bemühen der Vorsitzenden der Türkischen Union, für Vertrauen zu werben, dass Krefeld und Deutschland für die muslimische Community Heimat sei – auch eine Werte-Heimat.

Zuletzt hat der amtierende Vorsitzende Tufan Ünal bei einer Solidaritätskundgebung für Israel nach dem Massaker der Hamas eine bewegende Rede gehalten, die ein kraftvolles Bekenntnis zu Demokratie und Toleranz und eine klare Absage an islamistische Vereinnahmung der Religion umfasste.

So ist es jetzt, als falle ein reifer Apfel vom Stamm, wenn der Muezzinruf dauerhaft erlaubt wird. Krefeld ist Heimat für viele Religionen; sie dürfen frei in gegenseitiger Toleranz gelebt werden. So ist der Muezzinruf heute bei uns ein Ruf des Friedens. Eine große Errungenschaft der Demokratie.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up