Intermodellbau Dortmund: Züge und Flugzeuge aus dem 3D-Drucker

Die Intermodellbau Dortmund ist eine der größten Messen für Modellbau und Modelltechnik in Europa. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr sind die Züge und Flugzeuge aus dem 3D-Drucker. Die Besucher haben die Möglichkeit, innovative Technologien in Aktion zu erleben und die faszinierenden Ergebnisse zu bestaunen. Der Einsatz von 3D-Druckern im Modellbau ermöglicht präzise und detailgetreue Modelle von Zügen und Flugzeugen herzustellen. Diese neue Herangehensweise revolutioniert die Branche und eröffnet vielfältige Möglichkeiten für kreative Gestaltung. Die Besucher können sich auf eine spannende und inspirierende Ausstellung freuen, die die Zukunft des Modellbaus präsentiert.

3D-Drucker erobern den Modellbau: Züge und Flugzeuge im Hobbykeller

Ein winziges Auto oder ein klitzekleines Figürchen für die Modellbahnanlage, ein Yacht-Nachbau für die Fensterbank oder ferngesteuerter Rennwagen für Outdoor-Touren - sie alle stammen zunehmend aus 3D-Druckern. Und die 3D-Drucker stehen inzwischen in immer mehr Hobbykellern in Deutschland. „Die 3D-Technologie hat in fast allen Bereichen Einzug gehalten und auch beim Modellbau nicht haltgemacht“, berichtet Dieter Matysik vom Dachverband für Schiffsmodellbau. Aus einem Basteln in Handarbeit mit Papier, Holz, Metall und allerlei Werkzeugen sei in vielen Fällen ein Gestalten am PC geworden. IT habe einen dominanten Platz eingenommen. Tastatur und Drucker statt Säge und Fräse „Man muss nicht mehr so viel mit der Hand tun“, erläutert Matysik zum Start der Intermodellbau - laut Veranstalter weltgrößte Besuchermesse für Modellbau und Modellsport - am Donnerstag in Dortmund. Dateien, Tastatur und 3D-Drucker lösen Werkbank, Säge und Feile ab. Neben kommerziellen Anbietern nutzen die neue Technologie immer mehr private Tüftler. Das Ganze ist nicht ohne, kann höchst anspruchsvoll sein. Für das Konstruieren und Modellieren am Bildschirm brauche es mindestens so viel Zeit und Aufwand wie beim herkömmlichen Werkeln und Basteln, sagen viele Praktiker. 3D-Modell erinnert ab sofort an Burg HackenbroichBesichtigungsmöglichkeit in Dormagen 3D-Modell erinnert ab sofort an Burg HackenbroichWenn das Produkt aus dem eigenen 3D-Drucker kommtTechnologischer Wandel in HildenWenn das Produkt aus dem eigenen 3D-Drucker kommt Wie funktioniert 3D-Druck im Modellbau? Für den Nachbau eines Jagdflugzeugs habe er sich eine Konstruktionsdatei bestellt und dann unzählige Stunden damit verbracht, es auf seinen 3D-Drucker, sein Material - Filament genannt - und auf seinen Verwendungszweck anzupassen, erzählt Hans-Jürgen Engler. Die so mühevoll erstellte Druckdatei wird auf das Gerät übertragen, per Knopfdruck legt der Drucker los. Auf der Bodenplatte wird das am PC konzipierte Teil langsam Schicht für Schicht von der Druckdüse aufgetürmt. Das hauchfeine Material kommt durch einen Schlauch.

Intermodellbau Dortmund: Einblicke in die Zukunft des Modellbaus

In seinem Modell - einer nachgebauten Messerschmidt ME 109 - stecken gut 200 Druck-Stunden, berichtet Engler vom Deutschen Modellflieger Verband (DMFV). Die gedruckten Einzelteile habe er lackiert und zusammengesetzt. „Es gibt im Netz schon viele Plattformen, auf denen Tausende Konstruktionsdateien kostenlos angeboten werden“, erläutert Engler. Wenn man auch noch die Konstruktion selbst in Angriff nehmen wolle, könne die Sache - je nach gewünschtem Produkt - hochkompliziert werden. Es gebe aber auch einfache Modelle - so habe er ziemlich fix eine Pilotenbüste erstellt. Muss der Hobby-Modellbauer zum IT-Freak werden? „Man muss sich schon erst rantasten“, sagt Jürgen Wiethäuper vom Modellbahnverband (Moba). „Es gibt auch reichlich Youtube-Videos mit Anleitungen.“ Ein einfacher 3D-Drucker mit passender Software sei schon für einen Betrag im unteren dreistelligen Euro-Bereich erhältlich. Als gängiges Material wird meistens PLA (Polylactid) verwendet, das es in verschiedenen Varianten und Farben gibt. „Ist organischen Ursprungs, auf Mais-Basis hergestellt“, erläutert der Moba-Vorsitzende. Zu den Vorteilen gehöre, dass man Einzelteile beliebig oft duplizieren könne. Der Drucker könne zudem extrem Filigranes herstellen. „Das geht in den Millimeter-Bruchteil-Bereich rein“, schildert Wiethäuper.

Revolution im Modellbau: Von Handarbeit zu 3D-Druckern für Hobbyisten

Es werde aber auch weiter Hand angelegt. Mitunter seien winzige Hohlräume zu entfernen, es werde grundiert, lackiert oder bemalt und zusammengebaut. Ob Häuschen oder Fahrzeug für die Anlage, „man sieht keinen Unterschied zu dem klassischen Serienprodukt von kommerziellen Herstellern.“ Auch viele Unternehmen produzieren mit 3D-Druck. Die Firma Noch aus dem Allgäu druckt bunte Kleinstfiguren und Mini-Fahrzeuge für die Modellbahnanlage sogar komplett fertig bemalt aus - als erster Anbieter in Deutschland, wie Florian Giwanski als Abteilungsleiter für Online-Bau betont. Andere Unternehmen nehmen Bestellungen von Kunden-Entwürfen entgegen und schicken das Druck-Produkt danach zu - der Markt wächst. Der gesamte Prozess in Eigenregie ist also nicht trivial und kostet Zeit. „Manche geben auf“, weiß Hans-Jürgen Engler. Aber viele haben Feuer gefangen. „Für den Modellbauer gilt: Der Weg ist das Ziel“, beobachtet Wiethäuper. Wer ein, zwei Jahre an einer Lok aus Metall tüftele, Wochen und Monate an der Werkbank verbringe, werde auch bei 3D-Verfahren nicht plötzlich in Eile und Hektik verfallen. „Bei 3D ist die Generation 40 Plus sehr viel unterwegs.“ Marcel Möcking von den Modellfliegern (DMFV) stellt fest: „Modellbauer sind Autodidakten und aufgeschlossen für Neues.“ Man lerne nie aus. So sei für den Miniatur-Flugzeugbau das richtige Material wichtig. „Damit der Flieger auch hitzebeständig ist und im Sommer bei 35 Grad am Himmel nicht schmilzt.“ Möcking ist sicher: „Das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht beim 3D-Drucken.“

Heike Schulze

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