Brüssel/Beirut: Die Europäische Union hat beschlossen, ein Flüchtlingsabkommen mit Libanon zu treffen. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt im Umgang mit der Flüchtlingskrise in der Region. Durch dieses Abkommen sollen die Beziehungen zwischen der EU und Libanon gestärkt werden, um eine effektive und solidarische Unterstützung für Flüchtlinge zu gewährleisten. Libanon spielt eine bedeutende Rolle als Aufnahmeland für Flüchtlinge aus der Region und die EU sucht nun nach Maßnahmen, um diese Situation zu verbessern.
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EU-Kommission unterstützt den Libanon bei der Bewältigung des Flüchtlingsstroms aus Syrien
Um den Zustrom von bislang im Libanon lebenden Flüchtlingen aus Syrien zu stoppen, hat die EU-Kommission dem Land Finanzhilfen in Höhe von rund einer Milliarde Euro versprochen. Das Geld stünde von diesem Jahr bis 2027 zur Verfügung, kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag in Beirut nach einem Gespräch mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati und Zyperns Präsident Nikos Christodoulidis an. Man zähle auf eine gute Zusammenarbeit bei der Verhinderung illegaler Migration und der Bekämpfung von Schleuserkriminalität. Um das Land bei der Steuerung der Migration zu unterstützen, verpflichte sich die EU, legale Wege nach Europa offenzuhalten und Flüchtlinge aus dem Libanon in die EU umzusiedeln. Mit dem Geld sollen auch die libanesischen Streitkräfte und andere Sicherheitskräfte unterstützt werden. Dabei geht es vor allem um die Bereitstellung von Ausrüstung und Ausbildung für die Grenzverwaltung, sagte von der Leyen. Darüber hinaus sollen mit den Hilfen das Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen im Libanon gestärkt werden.
Die wachsende Zahl syrischer Flüchtlinge aus dem Libanon hatte vor allem die zyprische Regierung kritisiert und ein Handeln der EU gefordert. Laut Angaben von Staatschef Christodoulidis kamen in den vergangenen Monaten fast täglich Syrer aus dem etwa 160 Kilometer entfernten Libanon mit Booten in der EU-Inselrepublik an. Seit Jahresbeginn wurden bereits rund 4000 Migranten gezählt - im ersten Quartal des Vorjahres waren es lediglich 78. Gemessen an seiner Einwohnerzahl gibt es aber nirgendwo in der EU so viele Asylanträge wie auf Zypern.
Der krisengebeutelte Libanon kann die Finanzspritze aus der EU gut gebrauchen. Die Wirtschaft des Landes ist angeschlagen, was auch auf jahrzehntelange Korruption in Politik und Wirtschaft zurückgeführt wird. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef gab vor knapp einem Jahr an, dass jede zehnte Familie im Libanon gezwungen sei, ihre Kinder arbeiten zu schicken.
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